Vor allem Motorradfahrer geraten durch "sinnlose Raserei" ins Visier der Kontrollbeamten. Foto: © benjaminnolte/Fotolia.com

Polizei legt Jahresstatistik vor. Zahl der Schwerverletzten steigt. Rückgang der Kriminalität.

Schonach - Die Polizei war in der Gemeinderatsitzung in Schonach zu Besuch, um die jährliche Kriminal-Statistik vorzulegen.

Polizeihauptkommissar Gunter Feis, Leiter des Postens Triberg, musste heuer alleine kommen. Der Erste Polizeihauptkommissar Udo Littwin, Leiter des Polizeireviers St. Georgen, konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Sitzung nicht teilnehmen. Feis berichtete, dass auf allen Ebenen die Kriminalität im Jahr 2017 im Land zurückging. Es waren im Land 4,8 Prozent weniger, im Kreis 6,9 Prozent und im Bereich des Polizeireviers St. Georgen knapp acht Prozent, in Schonach waren es sogar 33,6 Prozent weniger.

Bei der Straßenkriminalität waren es zehn Fälle (Vorjahr 16), Sexualdelikte waren nicht zu melden (eins), Rohheitsdelikte sechs (13), Gewaltkriminalität einmal (vier), Diebstahlkriminalität 18 (22), Vermögens- und Fälschungsdelikte zehn (16), Rauschgiftkriminalität 17 (20) und Gewalt gegen Polizeibeamte zweimal (0). Die Häufigkeitsziffer, also die hochgerechneten Straftaten je 100 000 Einwohner lag im Jahr 2017 bei 1925, das langjährige Mittel liegt bei 2128. Besonders erfreulich: 76,6 Prozent und damit drei von vier Fällen wurden aufgeklärt.

Keine Unfalltoten

Nicht ganz so erfreulich sind die Zahlen bei den Verkehrsunfällen, die im Gegensatz zu 2016 von neun auf 14 stiegen. Wie bereits im Vorjahr gab es keine Unfalltoten. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von null auf vier, die der Leichtverletzten von neun auf 17.

Herbert Rombach (CDU) fragte, ob die Zahl der Motorradunfälle gerade auf der L 109 zugenommen habe. Feis erwiderte, dass die Hauptursachen bei Verkehrsunfällen Geschwindigkeit, Alkohol und fehlender Abstand seien. Eine spezielle Statistik über die Beteiligung von Motorrädern führe man nicht. Allerdings habe eine Verkehrsschau ergeben, dass die L 109 ein Schwerpunkt sei und man dort daher auch die polizeiliche Überwachung stark erhöht habe.

Bürgermeister Jörg Frey ergänzte, dass es aufgrund der wöchentlichen Polizeiberichte eine Tatsache sei, dass die Unfälle auf der L109 zugenommen haben. Nun werde dort verstärkt kontrolliert, weil vor allem Motorradfahrer durch "sinnlose Raserei" aufgefallen seien. Er dankte an dieser Stelle der Polizei für die verstärkte Überwachung dort.

Günter Herr (FWV) merkte an, dass eigentlich weniger die Geschwindigkeit das Problem sei, sondern dass die Anwohner vor allem durch "Motorradfahrer genervt werden, die ihren Auspuff daheim vergessen haben". Er wollte wissen, ob man den auch technische Überwachungen machen könnte. Feis stellte klar, dass man die Geschwindigkeit prüfe, aber auch Lärmmessungen durchführe. Frey ergänzte, dass auf der L 109 auch eine technische Verkehrskontrolle gemacht und ein Kamera-Motorrad eingesetzt werden soll.

Der Bürgermeister dankte Feis und seinen Kollegen für die "sehr gute Zusammenarbeit", die oft auch auf dem kleinen Weg funktioniere. "Wir haben eine solide und gute Polizei – wir fühlen uns sicher in Schonach", schloss er. Feis gab den Dank zurück und bezog auch die gute Zusammenarbeit mit der Schonacher Feuerwehr mit ein.