Interessiert und begeistert sehen sich die Schonacher bei der Bürgerversammlung im Haus des Gastes die Detailpläne zur geplanten Weiterentwicklung des Kurparks an, hier (von rechts) Gerhard Dold, Arnold Kuner und Martin Schmidt. Foto: Börsig-Kienzler

Nach 40 Jahren soll sich einiges ändern. Bevölkerung zeigt Interesse an der geplanten Umgestaltung des Kurparks. 2,7 Millionen Euro werden investiert.

Schonach - Das Interesse der Schonacher Bevölkerung an der Umgestaltung des Kurparks in der Dorfmitte ist groß. Indiz dafür waren die rund 160 Besucher der Bürgerversammlung und die Diskussion im Haus des Gastes.

Kein Wunder, dass sich Bürgermeister Jörg Frey also über das rege Interesse freute. "Denken Sie daran, nicht für uns als Gemeinderat wollen wir den Kurpark umgestalten, sondern für Sie, die Bürger", erinnerte er. Und nur wenn es den Bürgern auch gefalle, was da getan werde, mache es Sinn. Über 40 Jahre habe der alte Kurpark nun Bestand gehabt, die Bedürfnisse hätten sich mittlerweile stark geändert. Frey wies auch darauf hin, dass das Haus des Gastes in die Jahre gekommen sei und in gewissen Teilen saniert werden müsse. Der Rat arbeite daran, allerdings werde dies noch etwas dauern.

Frey übergab das Wort an Architekt Thomas Spath, der mit Christian Kuner und Thomas Gehle vom gleichnamigen Planungsbüro die Pläne erstellte. Spath stellte in einem Film die Planungen vor. Grundsätzlich wolle man im Park verschiedene Bereiche für Kinder, Jugendliche, Senioren, Sport, Events sowie Wasser und Eis schaffen.

Spath startete im Film bei der Strohhutfabrik Sauter. Zuerst dachte man hier einen Eingang durch das Gebäude an, der Einblicke in die ehemalige Fabrik gewähren soll. Doch die Bausubstanz sei derart schlecht, dass man davon absah und einen Abriss ins Auge fasst. Der neue Eingang soll mittels eines Gedächtnistores für die Fabrik erfolgen und durch eine Treppenanlage hinunter in den Park führen. Rechts soll ein kleines Wasserkraftwerk entstehen.

Weiter unten am Bach ist ein Räderweg geplant, der an Schonacher Tüftler erinnert und dem folgend eine Schwarzwaldmühle in modernem Gebäude. Das Kneippbecken soll aufgewertet werden. Das Kassenhäuschen des Minigolfplatzes soll einem Back- und Brennhaus weichen. Beim Pavillon bis zum Gasthof Zur Stadt Triberg soll ein Sportparcours mit Fitnessgeräten gebaut werden.

Vom Eingang bei der EGT ist der Ruhebereich des neuen Parkes geplant, mit stillen Plätzen, einem Bauerngarten und einem Bienenhaus. Eine neue Querverbindung führt von hier zum Eventplatz. Dort soll ein Haus in Form eines Schwarzwälder Bauernhauses entstehen, das unten eine Bühne und Funktionsräume beherbergt und im Dach für einen Indoorspielplatz herhalten könnte. Dem gegenüber, Richtung Minigolfplatz, soll das neue Kassenhäuschen für diesen entstehen, eventuell mit Toilettenanlage und Bewirtungsmöglichkeiten.

Von einer Terrasse aus fällt der Blick auf den rund 600 Quadratmeter großen Spielplatz, der komplett mit Sand gefüllt ist. Dort, wo heute der Spielplatz ist, soll der Bereich für Jugendliche Platz finden, mit Bänken zum Chillen, Volleyballfeld und in den Boden eingelassener Halfpipe.

Eine Attraktion soll auf dem Damm zwischen den beiden Seen entstehen. Dort dachten die Architekten ein Promenadendeck an, Richtung Haus des Gastes ein Aussichtsturm in Form einer Sprungschanze. Auch der Kurparksee soll mittels einer Landzunge in zwei Teile getrennt werden. Somit schaffe man Richtung "Rebstock" einen ruhigen Wasserteil, der im Winter zugefrieren und als Eislauffläche genutzt werden könnte. Die Landzunge selbst könnte als Liegefläche im Sommer dienen, am linken Seeufer soll eine Terrasse entstehen, auf der bewirtet werden könnte.

Christian Kuner lieferte die Kosten für die Pläne. Er stellte allerdings fest, dass diese nur grob berechnet wurden. So würden für die Außenanlagen, also Gärten, Bänke, Wege Kosten in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Gebäude würden rund 390.000 Euro kosten, die Technik, etwa für die Wasserkraftanlage, 126.000 Euro. Zusammen mit den Nebenkosten würde man bei einer exakten Übernahme der Pläne auf rund 2,7 Millionen Euro kommen.

"Es war uns wichtig, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen", so Frey. Deswegen habe man nicht nur eine tolle und detailgenaue Präsentation, sondern auch eine grobe Kostenplanung. Man habe nun eine große Vielfalt, "ob das alles so umgesetzt wird", sei dahingestellt.