Manuel Kienzler erklärt einer Girl’s-Day-Besucherin eine typische Tätigkeit seines Ausbildungsberufs Verfahrensmechaniker. Foto: Schwarzwälder Bote

Girl’s Day: Wiha ermöglicht neun Mädchen aus Schonach, Triberg und Königsfeld Einblick in verschiedene Berufe

Beim 17. bundesweiten Aktionstags Girl’s Day ermöglichte die Wiha Werkzeuge GmbH in Schonach neun an Technik und Handwerk interessierten Mädchen Einblicke in die Berufswelt.

Schonach. Wiha lud sie ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich einen besseren Eindruck zu verschaffen, was sich hinter den Berufsfeldern Werkzeugmechaniker oder Verfahrensmechaniker verbirgt. Dabei wurden nicht nur theoretische Informationen vermittelt, wie etwa ein Spritzgusswerkzeug in der Wiha Produktion hergestellt wird. Eigenes Anpacken der Girls und erste praktische Erfahrungen im Workshop standen ebenso auf dem Programm.

Die Zeiten, in denen die Meinung vorherrschte, technische und handwerkliche Berufe seien nur etwas für Jungs und Männer, sind schon lange vorbei. Mädchen und Frauen stehen heutzutage alle Wege und Möglichkeiten bei ihrer Berufswahl offen. Um sich ein klareres Bild über die einzelnen technischen und handwerklichen Ausbildungsberufe zu verschaffen, schlummernde Talente zu entdecken und vielseitige Chancen aufzuzeigen, bietet der Girl’s Day bereits seit 2001 jährlich eine ideale Plattform. Wiha freute sich, dass sich aus den umliegenden Schulen (Dom Clemente Schule, Schonach; Schwarzwald-Gymnasium, Triberg, Realschule, Triberg und Karl-Brachat-Realschule, Villingen) neun Mädchen der Klassen sechs, sieben und acht dafür entschieden haben, sich am Girl’s Day in der Welt der Handwerkzeugherstellung umzusehen.

Durch den Tag wurden die neun Mädchen von den Auszubildenden Annika Burgbacher, Leon Börsig und Manuel Kienzler aus den Bereichen Werkzeugbau und Verfahrensmechanik geführt und begleitet. Als erste weibliche Auszubildende in ihrem Bereich und angehende Werkzeugmechanikerin konnte Annika Burgbacher selbst fachlich fundiert erklären und berichten, was dieses Berufsfeld ausmacht und warum sie sich für diesen eher von Männern dominierten Bereich entschieden hat. Fragestellungen, wie etwa ein typischer Arbeitstag aussieht oder welche Talente, Interessen oder Geschicke von Vorteil sind, konnten ausgiebig besprochen werden. Nach einer Betriebsführung und Einblicken in die jeweiligen Arbeitsbereiche konnte die Gruppe testen, wie und ob ihnen die Arbeit an Werkstücken und das Fertigstellen von Produkten Spaß macht. Die Frage aller Fragen war am Ende nicht, ob die Mädchen ihren Traumberuf gefunden haben. "Es war uns wichtig, dass unsere Besucherinnen am Ende eine bessere Vorstellung davon haben, was es heißt, in einem technischen Bereich wie in unserem zu arbeiten", erklären die Wiha- Auszubildenden.

Das Resümee der Mädchen-Gruppe ließ offen, ob es am Ende tatsächlich ein technischer Beruf werden wird. Die Schülerinnen aus Schonach, Triberg und Königsfeld zeigten jedenfalls volles Engagement und hatten "einen spannenden Tag zwischen den ganzen Werkzeugen und technischen Geräten", wie sich verlauten ließ.

"Oft hat man eine andere oder noch gar keine Vorstellung von einem bestimmten Berufs- oder Ausbildungsfeld. Erst wenn man sich den Blick hinter die Kulissen erlaubt und selbst erfährt, was dahinter steckt, kann man sich eine echte Meinung bilden. Möglicherweise werden Interessen und Chancen entdeckt, die man noch gar nicht kannte. Andererseits gibt es aber ebenso den Fall, dass man den eigentlich ins Auge gefassten Berufswunsch nach näherem Kennenlernen doch nicht für sich möchte", erklärt Janina Fehrenbach, Personalreferentin bei Wiha. Aktionstage wie der Girl’s Day oder Praktika seien aus diesem Grund ein geeignetes Orientierungsinstrument, das junge Menschen unbedingt für sich einsetzen sollten, ergänzt sie.

Bei Wiha gibt es bereits mehrere Beispiele dafür, wie erfolgreich junge Frauen ihre Ausbildung in technischen Bereichen absolvieren und zwischen ihren hauptsächlich männlichen Kollegen heute ihren Beruf, wie beispielsweise als als Zerspanungsmechanikerin, ausüben und ihre Karriere weiterverfolgen.