Vor der Sponsorenwand gibt es Mannschaftsbilder mit der Weinprinzessin. Im Bild das deutsche Team. Fotos: Eberl/Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Kombination: Sportler und Fans feiern ausgelassen den Saisonausklang im Haus des Gastes / Preisvergabe

Der letzte Akt im Rahmen des Schwarzwaldpokals 2019 hatte es noch einmal in sich: Bei der Weltcup-Party am Sonntagabend im Haus des Gastes feierte zuerst das Publikum die Athleten, dann die Sportler sich selber und schließlich alle zusammen.

Schonach. Der heimische Olympiasieger Hans-Peter Pohl begrüßte mit Silke Tegethof, Media-Koordinatorin des Internationalen Skiverbands (FIS), die zahlreichen Besucher im Haus des Gastes. Die Gäste, darunter auch viele Betreuer, Trainer, Helfer und Fans der Nordischen Kombinierer, drängten sich auf allen zur Verfügung stehenden Flächen im vollen Haus des Gastes.

Bejubelt wurde der Einmarsch der Weltelite der Kombinierer. Die Sportler kamen nationenweise über die Treppe in den Saal und wurden namentlich willkommen geheißen. Einzeln vorgestellt wurden die zehn Bestplatzierten des Weltcups, darunter auch die DSV-Kombinierer Manuel Faißt, Fabian Rießle, Vincenz Geiger und Johannes Ryzeck.

Danach folgte noch eine Reihe weiterer Ehrungen: Ausgezeichnet wurde zum einen der Norweger Jarl Magnus Riiber, der den Gesamtweltcup gewann, zum anderen durfte er gleich nochmals auf die Bühne, denn die Norweger gewannen auch die Nationenwertung.

Bei den Nordic Combined Awards war es wieder Riiber, der auf die Bühne gerufen wurde, auch der Titel des "Athlete of the Year" galt ihm. Weitere NC-Awards gingen an Johannes Lamperter aus Österreich als Aufsteiger des Jahres, an die Finnen Ilka Herola und Eero Hirvonen für den Moment des Jahres und an das österreichische Trio Christoph Eugen, Christoph Bieler und Jochen Strobl als Trainer des Jahres.

Zum unglücklichsten Athleten wurde Leevi Mutru ernannt. Der Finne stürzte beim Weltcup in Klingenthal gleich zweimal an der gleichen Stelle. Schließlich gab es noch den Fair-Play-Preis. Den überreichte der Österreicher Bernhard Gruber. Und zwar an den Finnen Eero Hirvonen, der hatte ihm bei der WM in Seefeld den Start gerettet, indem er für Ersatz für eine defekte Schuhschnalle an Grubers Sprungschuhen sorgte.

Nach den Ehrungen kam ein weiterer wichtiger Punkt, der den Sportlern seit Jahren Spaß macht: das Wettsägen. Die heimische Trachtengruppe hatte wieder Sägeböcke aufgestellt, es traten zur Freude des Publikums verschiedene Teams gegeneinander an. Der Lohn: Kuckucksuhren, Wein aus Durbach und ein Schnäpschen.

Dann ging es so langsam an den geselligen Teil des Abends, sprich ans Feiern. Der frisch gekürte Schwarzwaldpokalsieger Bernhard Gruber an der E-Gitarre und Ilka Herola am Schlagzeug läuteten die Party ein. Die Instrumente dafür stellte zur Freude von Organisationschef und SC-Vorsitzendem Gunter Schuster das Schwarzwald-Gymnasium Triberg zur Verfügung. Zudem übernahm noch ein französischer Skitechniker das Mikro und unterhielt die Feiernden singend. Die drei Sportler sorgten mit Live-Hardrock für Riesenstimmung. Der ganze Saal rockte mit.

Die Partylaune steigerte anschließend noch der bekannte DJ aus den Bergen, Marco MZEE aus Tirol. Er schaffte es einmal mehr, mit seinen ausgewählten Titeln das Haus des Gastes zum Beben zu bringen. Die internationalen Sportler, Trainer, Betreuer, Offizielle, Fans sowie Helfer feierten ausgelassen zusammen das ereignisreiche Weltcup-Wochenende in Schonach sowie das Ende einer langen Saison. Die Partygäste schunkelten, sangen. Die Polonaise durch den Saal endete auf der Bühne, wo alle abtanzten. Die einmalige, familiäre Atmosphäre in Schonach wird den Partygästen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Riiber und die Langenwaldschanze: das passt. Der erst 21-jährige Weltcupsieger Jarl Magnus Riiber räumte am Sonntag ein: Er und die Langenwaldschanze lieben sich. Zu sehen war es am Wochenende, er knackte den Schanzenrekord und sprang 108,5 Meter.

Alter schützt vor Siegen nicht: Bernhard Gruber darf sich seit Sonntag nun offiziell ältester Athlet, der jemals einen Weltcup in der Nordischen Kombination gewonnen hat, nennen. Dass der 36-Jährige ausgerechnet noch den traditionellen Schwarzwaldpokal gewonnen hat, dürfte ihn umso mehr freuen. Es hätte übrigens auch fast zum Titel "Ältester Doppelsieger" gereicht, denn am Sonntag wurde Gruber Dritter.

Abschied: Gleich fünf Sportler verabschiedeten sich am Sonntag vom Weltcupzirkus: Der Norweger Magnus Moan, der Österreicher Willi Denifel, die Franzosen Francois Braud und Maxime Laheurte sowie der Deutsche David Welte beenden ihre Karriere.

Ein Novum: Das gab es beim Schwarzwaldpokal noch nie: Zum ersten Mal wurden auch die Sieger im Continental-Cup vorgestellt. Bei den Herren war das der Österreicher Paul Gerstgraser. Und bei den Damen – gleich das nächste Novum – wurde Tara Geragthy-Moats vorgestellt. Die US-Amerikanerin, die bei zehn Starts zehn Siege einfuhr, wurde auch zur Athletin des Jahres ernannt.

Windopfer: Die deutsche Sporthilfe stellte auf dem Wittenbach ihre Arbeit vor, auch ein Spendenkäschen war aufgestellt. Das riss am Sonntag der Sturm vom Tisch, das Spendenkäschen zerbrach, die Scheine flatterten im Wind davon. Von ihrer netten Seite zeigten sich viele Besucher, die Scheine fanden und sie bei der Deutschen Sporthilfe abgaben.

Der  Skiverein Rohrhardsberg sorgte unter anderem für Bewirtung im Gästezelt. Und dort liefen Kochplatten und Grills heiß: knapp 100 Kilogramm Schnupfnudeln und die zugehörigen zwölf Kilogramm Speck und 20 Kilogramm Sauerkraut gingen über die Theke. Schon kurz nach Mittag war der Vorrat erschöpft. Und auch die 700 Portionen Fleischkäse waren am Sonntagmittag verkauft.

Grillhilfe: Zurzeit filmt der SWR für seine Sendung "Landesschau mobil" in Schonach. Auch im Rahmen des Schwarzwaldpokals war ein Team unterwegs und Moderatorin Anette Kraus verdiente sich ihre Sporen als Hilfs-Grillerin beim Skiverein Rohrhardsberg.