"Keine Elzacher Windräder auf Rensberg und Rohrhardsberg", lautet der Beschluss des Schonacher Gemeinderats. Dieser und Bürgermeister Jörg Frey (Mitte) sehen den geplanten Bau einer Windkraftanlage in der Nähe der "Schönen Aussicht" (Fotomontage im Hintergrund) als "äußerst existenzgefährdend für das Hotel" an. Dem Gschasikopf als Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen stimmte das Schonacher Gremium hingegen zu. Links im Bild: Ortsbaumeister Ansgar Paul, rechts Ratschreiber Robert Duffner. Foto: Börsig-Kienzler

Für Windkraft, "jedoch nicht überall": Gremium lehnt  Rens- und Rohrhardsberg als Standort ab.

Schonach - Auf dem Rensberg und am Rohrhardsberg sollen keine neuen Windräder gebaut werden. Diesen Beschluss fassten die Mitglieder des Schonacher Gemeinderats nahezu einstimmig in ihrer öffentlichen Sitzung am Dienstagabend. Lediglich Birgit Merz-Hahn (FWV) enthielt sich ihrer Stimme. Der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Elzach beabsichtigt, mehrere Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen an der Gemarkungsgrenze auszuweisen. Die Gemeinde Schonach wurde deshalb als Gemarkungsnachbar gemäß der im Baugesetzbuch festgelegten Behördenbeteiligung zu einer Stellungnahme zu den geplanten Standorten aufgefordert.

Genau ging es dabei um die Standorte "Schiffherrenbühl", im Bereich zwischen Absetze und "Schöne Aussicht", und um den Rohrhardsberg bei der bereits bestehenden Windkraftanlage auf der Gemarkung Yach.

"In Elzach herrscht in Sachen Windkraft gerade eine Art Goldgräberstimmung", sagte Bürgermeister Jörg Frey. Ringsum würde der Gemeindeverwaltungsverband mögliche Standorte prüfen. "Die Landesregierung hat aber Konzentrationsflächen zur Vorgabe gemacht. Was Elzach plant, ist alles, nur keine Konzentration", argumentierte Frey gegen die beiden Standorte "Schiffherrenbühl" und Rohrhardsberg. Außerdem sieht er den Bau einer Windkraftanlage in der Nähe der "Schönen Aussicht" als "äußerst existenzgefährdend für das Hotel" an.

Diese Ansicht teilten auch die Gemeinderatsmitglieder. Silke Burger (CDU): "Uns tut es weh, überall Windräder zu haben." Helmut Kienzler (FWV) sprach sich grundsätzlich als Befürworter der Windkraft aus, "jedoch nicht überall". Elzach mache es sich einfach, die Bürger kommen mit den geplanten Anlagen gar nicht in Berührung. "Für die Leute, die hier oben Leben, sind sie aber ein Hindernis". Er hoffte auch, dass die Stadt Hornberg die Bedenken der Schonacher teile und sie kräftig unterstützen wird.

Mertz-Hahn befürchtet Beeinträchtigungen für Umwelt und Tourismus

Birgit Mertz-Hahn (FWV) verwies auf die Beeinträchtigung von Landschaft, Natur und Tourismus durch Windkraftanlagen. "Eine Windkraftanlage frisst etwa 1000 Quadratmeter Wald", sagte sie. "Außerdem verlieren Grundstücke und Gebäude in der Nähe von Windkraftanlagen an Wert".

Christian Herr (CDU) verwies wie Mertz-Hahn auf die noch nicht vorhandene Speicherkapazität der regenerativen Energien. "In dieser Hinsicht wird von der Regierung nichts getan", prangerte er an und betonte, dass er auch für regenerative Energien sei, aber nicht am Rensberg.

Kartin Binkert-Hörmann (SPD) sagte, dass ihre Fraktion den Verwaltungsvorschlag befürworte. Ihr Fraktionskollege Christian Kuner merkte noch an, dass die Elzacher selbst sich ablehnend zur geplanten Windrad-Grenzbebauung der Gutacher geäußert hätten.

Weitere Standorte sind vom Gemeindeverwaltungsverband Elzach am "Gschasikopf" vorgesehen. Diese betreffen Schonach nur noch entfernt. Der Gschasikopf ist der größte Bereich ohne Bebauung, deshalb konnten sich die Schonacher Ratsmitglieder mit einer Konzentration an diesem Standort anfreunden.