Alleinunterhalter Andy Hehl sorgt mit Schunkelrunden und Polonaisen für gute Stimmung. Fotos: Schüssele Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Wieberfasnet in Schonach wiederbelebt / Voller Saal

Schonach. Begeisterung kam auf, sowohl beim DJ und auch bei den närrischen Wiebern: Die Frauenfastnacht in Schonach wurde wiederbelebt – passend zum 50. Geburtstag, den die Geißenmagd dieses Jahr feiert.

Viele Frauen jeden Alters fanden sich am Dienstagabend im Saal des Pfarrzentrums in Schonach ein, um gemeinsam zu feiern. "Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind", betonte Familie D’Addio, die mit ihren Helfern die Veranstaltung der katholischen Kirchengemeinde organisiert hatte. Mit so einem Ansturm hatte sie nicht gerechnet.

Die Frauenfastnacht war nach ständigem Nachfragen wieder ins Leben gerufen worden. Ob dies allerdings so bleibt, steht noch in den Sternen. Für Essen und Trinken sorgten Bedienungen, die keinem Verein angehören und bei diesem Spektakel in Schonach mithalfen.

Männer waren bei dieser Feier, abgesehen vom DJ, waren natürlich verboten. Dennoch hatten sich männliche Bedienungen in Frauenkleidern eingeschlichen.

Das Programm begann mit einer fröhlichen Begrüßung von Musiker Andy Hehl, der in seinem Kapitänskostüm für gute Stimmung sorgte. Angefangen mit einer Schunkelrunde und weitergeführt mit der ersten, aber nicht der letzten Polonaise des Abends, leitete dieser die Wieberfasnet ein. Fastnachtsklassiker wie "Atemlos", "YMCA", der "Schneewalzer" und das Bobfahrerlied sowie ein selbstkreierter "Seemannstanz" brachten die Leute zum Tanzen.

Aus der anfangs gemütlichen Stimmung wurde Ausgelassenheit, als sich die Schonacherinnen auf die kleine Tanzfläche vor dem DJ-Pult drängten. Hierbei verzichtete er auf Playback und sorgte mit Gesang, Keyboardspiel und einigen kurze Trompeteneinlagen für gute Stimmung.

Auch das Publikum beteiligte sich aktiv am Programm. Während eine Gruppe von neun Dirndlträgerinnen gleich zwei Punkte mit einer Tanzeinlage zu "Rock mi" und einem herrlich selbstironischen Lied namens "In jeder Frau steckt ein Stück Hefe", das von Gitarre begleitet wurde, unterhielt, trug eine andere Gruppe eine abgeänderte Form des Lieds "Sexbomb", in der sie sich über ihre Männer ausließen, vor.

Die Zungenbrecher-Geschichte von "Rhabarber Barbara" und ihrer Rhabarber-Babara-Bar wurde ebenfalls souverän erzählt und sorgte für viele Lacher.

Eine Turneinlage zu dem bekannten Soundtrack "Beinhart" aus dem Werner Film, wurde nach tosendem Applaus gleich zweimal dargeboten. Bei diesem Programmpunkt verkleideten sich drei Frauen als Rentner, zeigten aber, dass sie trotz der Rollatoren noch sehr beweglich sind.

Zwischen den Programmpunkten sorgte DJ Andy weiter für Stimmung. Er zeigte sich sichtlich begeistert von den Schonacherinnen. "Ich spiele ja bei vielen Fasnetveranstaltungen, aber hier macht’s einfach Spaß", verriet er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Und er hoffe, dass die Frauenfasnet in Schonach beibehalten wird.