Beim "Abschiedsfestle" in der Blumenboutique Silvia sorgt die Schonacher Gesangsgruppe "So Schee" musikalisch für Stimmung. Silvia und Clemens Hettich sind begeistert und freuen sich auch schon auf ihr neues, großes Projekt "Rentenzeit". Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Silvia Hettich blickt auf fast 40 Jahre Blumenboutique zurück / Einige Projekte im Dorf realisiert

Passender hätte ihr Abschiedsgeschenk nicht sein können: Mit roten Rosen und einem "Festle" in ihrer Blumenboutique bedankte sich Silvia Hettich nach fast 40 Jahren "für das Vertrauen und ehrliche, herzliche Miteinander" bei ihren Kunden, Wegbegleitern, Freunden und Verwandten.

Schonach. "Die Zeit ist gekommen, tschüss und danke zu sagen. Die Zeit, alte Pfade zu verlassen, neue Brücken zu bauen und neue Wege zu gehen", steht auf dem Flyer, mit dem Silvia Hettich zu ihrem Abschiedsfest einlud. Viele Kunden, Wegbegleiter, Freunde und Verwandte folgten der Einladung. Ihr "Bruderherz" Jörg Klausmann reiste sogar von Mallorca an, um, wie alle weiteren Gäste, mit seiner Schwester, auf Vergangenes und Neues anzustoßen.

Für die musikalische Umrahmung sorgte überraschend die Fasnet-Gesangsgruppe "So Schee". Silvia Hettich ist ein treuer Fan von ihr. Da sie die Gruppe bei den Fasnethocks in ihrer Blumenboutique am Schmutzigen Donnerstag stets herzlich willkommen hieß und bewirtete, sangen ihr die Frauen und ihr Gitarrist in ihren beeindruckenden "Zeit"-Kostümen zum Abschied stimmungsvolle, teils auf sie umgeschriebene Lieder. Gerührt und begeistert stimmte Silvia Hettich mit ihrem Mann Clemens in den Gesang ein. Es wurde geschunkelt, gelacht und im Laufe des Abends auch an so manches gemeinsame Erlebnis in den vergangenen, beinahe vier Jahrzehnten, in denen die voller Ideen steckende Floristin ihre Blumenboutique in Schonach mit viel Herzblut führte, erinnert.

Eine Abschiedsrede wollte sie eigentlich nicht halten, verriet Silvia Hettich ihren Gästen. Allerdings sei es ihr nun doch ein Bedürfnis, danke zu sagen. "Wir sind dankbar, zur Dorfgemeinschaft zu gehören und für die Loyalität und das Vertrauen", sagte sie auch im Namen ihres Mannes. "Es waren bewegte Zeiten. Wir sind dankbar, mit großartigen Mitstreitern unseren Weg gegangen zu sein." Stellvertretend nannte sie einige: "Am Anfang Hannelore und Engelbert Hahn mit Frau Dotter, die allerbesten Chefs, die man sich wünschen kann. Meine Mum, die bis zu ihrem 80. Geburtstag buchhalterisch den Laden schmiss und dabei eine so tolle Oma für unseren Sohn Mike war, dass ich nie ein schlechtes Gewissen haben musste, engagiert im Beruf zu sein."

Silvia Hettich vergaß in ihrem Rückblick auch nicht auf die erfolgreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Events in Schonach wie "Träume, Mythen, Planeten", "S’ alt Rothus" und "Uff’m Holzweg" einzugehen, die stets ihre Handschrift trugen und "je größer, desto besser" ihre Passion waren. "Doch alleine ging da gar nichts. Nur gemeinsam haben wir etwas geschaffen, was uns heute verbindet", betonte sie zufrieden in die Runde blickend. Sie dankte Wolfgang Förtsch für seine Unterstützung, seinen Rückhalt, Bürgermeister Jörg Frey, der an ihre Ideen glaubte und mit dem Gemeinderat sowie Heidi Spitz ermöglichte, Visionen Realität werden zu lassen, Werner Hamm, der mit ihr vor jeder Ausstellung die jeweilige Thematik besprach – ob griechische Mythologie oder Interpretationen alter und neuer Philosophen – und ihr lehrte mit Selbstvertrauen und Mut ihren Weg zu gehen und Rainer Huber, ohne dessen Hilfe sie ihre aufwendigen Projekte nicht hätte umsetzen, ins rechte Licht rücken können. Ihm und allen weiteren "wunderbaren Freunden" sowie ihrer Familie, ohne deren Unterstützung nichts ginge, dankte sie nochmals.

Nachfolgerin vor Jahren selbst ausgebildet

Ein Dankeschön Silvia Hettichs galt ferner ihren Mitarbeiterinnen für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren. Stellvertretend erwähnte sie ihre bewährte Kraft Sandra Scherzinger, die sie bis heute begleitet und weiterhin in der Blumenboutique tätig sein wird. Deren Leitung übernimmt Ursula Mark, die auch das Furtwanger Blumengeschäft "anna blume" betreibt.

Mit der Übernahme ihres Betriebs zum Jahresbeginn 2019 durch eine ehemalige Auszubildende geht für Silvia Hettich, nach langer Nachfolgersuche, ein Wunsch in Erfüllung. Sie reichte bei der Feier ihre Floristenschürze und die ihres Mannes gerne an Ursula Mark und deren Partner Germar weiter.

Wie sehr sie sich auf Schonach freue, unterstrich Ursula Mark. Sie übergab Silvia Hettich ein Geschenk, bedankte sich für deren Vertrauen, das Geschäft in ihrem Sinne weiterzuführen und lud die Feiernden zu einem Überraschungsfest anlässlich der Ladeneröffnung unter ihrer Leitung am 11. Januar ein.