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Kämmerer legt Rechenschaftsbericht 2017 für Schonach vor

Der Rechenschaftsbericht 2017 von Kämmerer Steffen Dold in der jüngsten Gemeinderatssitzung löste bei allen große Freude aus. Bürgermeister Jörg Frey kommentierte das Zahlenwerk als einen "wunderbaren Bericht mit schönen Zahlen".

Schonach. Er machte dafür die gute wirtschaftliche Lage der Betriebe und gut verdienende Bürger bei einer fast Vollbeschäftigung verantwortlich. Alleine die Mehreinnahmen durch die Gewerbe- und die Einkommenssteuer, sowie die höhere Schlüsselzuweisung machten fast eine halbe Million aus, wie Kämmerer Steffen Dold vom Rechnungsamt verdeutlichte. Außerdem erlöste die Gemeinde beim Posten Verkauf, Mieten Pachten rund 80 000 Euro mehr. Auf der Ausgabenseite verzögern sich verschiedene Investitionen, wie beispielsweise die Schulsanierung.

Rücklagen erhöhen sich

Bei den geplanten Ausgaben für Baumaßnahmen wurden von 1,4 Millionen Euro etwa 80 000 Euro nicht eingesetzt. Insgesamt überstieg der Überschuss im Verwaltungshaushalt die veranschlagte Summe um 850 000 Euro auf nun 1,7 Millionen Euro. Erfreulicherweise können so den allgemeinen Rücklagen über 500 000 Euro zugeführt werden, sie erhöhen sich auf 1,4 Millionen Euro. Die Verschuldung reduzierte sich auf 1,1 Millionen Euro Steffen Dold errechnete daraus ein Pro-Kopf-Verschuldung von 291 Euro. Er dämpfte den positiven Bericht mit dem Hinweis, dass hier der Kurbetrieb noch nicht eingepreist wäre, da dieser Bericht noch ausstehe.

"Der Gewinnvortrag ist weg", erläuterte er die Zahlen des Wasserwerkes. Für das laufende Jahr werde noch kostendeckend gearbeitet werden können, so seine Einschätzung. Spätestens 2020 werde eine Gebührenerhöhung notwendig sein. Obwohl die Wasserverluste reduziert werden konnten, sind die aktuell 35 Prozent immer noch 15 Punkte zuviel, merkte er an.

"Ich erwarte, dass irgendwann wieder ein Einbruch kommt", fasste der Kämmerer seine Ausführungen zusammen. Die Fallhöhe bei 2,7 Millionen Euro Gewerbesteuer sei beträchtlich und die Rücklagen endlich, mahnte er den Gemeinderat, die Investitionspolitik nicht auszureizen. Dem schloss sich Bürgermeister Jörg Frey an. Er hob den erfolgreichen Schuldenabbau hervor und wies auf dicke Investitionsbrocken, wie der Breitbandausbau, sowie den Unterhalt von Sporthalle und Haus des Gastes, in der nahen Zukunft hin.

Die Balance finden

Erfreut äußerten sich die Fraktionssprecher Silke Burger (CDU), Helmut Kienzler (Freie Wähler) und Dominik Wehrle (SPD). Es gelte die richtige Balance zu finden, erklärte Silke Burger. Verpflichtende Maßnahmen und Investitionen in die Zukunft müssten sein, um nicht in einen Rückstau zu geraten. Dennoch wäre es wichtig, gut abzuwägen, was investiert werden muss und was warten kann.

Mehr Einwohner

"So könnte es weiter gehen", kommentierte Helmut Kienzler die gestiegene Einwohnerzahl auf 4019 im Jahr 2017. Dass es auf der Einnahmeseite auch mal in die andere Richtung gehen könnte, das müsste man im Hinterkopf behalten, empfahl er. Dominik Wehrle schloss sich seinen Vorrednern an. Zuversichtlich nach vorne schauen und gemeinsam verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, nannte er als Ziel.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Rechenschaftsbericht 2017.