Die im Amt bestätigten Vorstandsmitglieder des Fördervereins Schwarzwälder Strohmanufactur Schonach wollen sich auch künftig für das Strohflechthandwerk und die Bewahrung der industriellen Fertigung einsetzen: Barbara Kienzler (von links), Kathrin Kimmig, Vera von Stemm, Ingrid Schyle, Inge Sauermann und Rita Schyle investieren dafür Zeit und Kraft. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Förderverein Strohmanufactur tagt

Schonach. Die Mitgliederversammlung des Fördervereins Strohmanufactur Schonach war von einer intensiven Diskussion über das weitere Vorgehen in Sachen Strohhutfabrik Sauter bestimmt.

Beim Tagesordnungspunkt Planung und Ausblick informierte Bürgermeister Jörg Frey über die Einstellung des Gemeinderats zu dem Thema. Nachdem Bauarchitekt Stefan Blum das Gebäude aus Denkmalschutzgründen als nicht erhaltenswert einstufte, tendiere der Gemeinderat zum Abbruch von Fabrikgebäude und Wohnhaus. Einen Neubau an der gleichen Stelle schloss Bürgermeister Frey aus finanziellen Gründen aus.

Lösung für Lager gesucht

Kurzfristig gelte es, eine Lösung für die Zwischenlagerung des historisch relevanten Inventars, sowie für die Kurs- und Worksshopangebote des Vereins zu finden. Langfristig tendiert der Gemeinderat dazu, bestehende Gebäude zu nutzen. Eine einmalige Investition der Gemeinde für die Präsentation der gesicherten Gegenstände wäre denkbar, so der Bürgermeister. Folgekosten wolle der Rat keine übernehmen. Außerdem wies Frey auf die Gemeinderatswahlen 2019 hin, die den Gemeinderat wohl deutlich verändern werden.

Vorsitzende Kathrin Kimmig wies darauf hin, dass der Förderverein schon einiges an Ideen entwickelt habe. Solange Raum- und Personalfragen nicht geklärt wären, drehe man sich hier im Kreis. Außerdem forderte sie fachliche Begleitung, die einen unverstellten Blick für die Situation habe. Die Versammlung diskutierte mit den Gemeinderäten Silke Burger und Volker Lehmann sowie Bürgermeister Jörg Frey über das weitere Vorgehen, bei dem wohl einige Punkte wie Platzbedarf, Konzeption und geeignete Räumlichkeit parallel geklärt werden müssten.

Konzept nicht Aufgabe

Kathrin Kimmig wies darauf hin, dass es nicht Aufgabe des Fördervereins wäre, museale Konzepte zu erstellen. Vielmehr wollen die Mitglieder, die schließlich auch alle berufstätig wären, den Prozess begleiten und ihr Wissen einbringen. "Wir haben recherchiert, gesichtet und gesichert", beschrieb sie in ihrem Bericht die Arbeit der vergangenen zwei Jahre. Neben den Vereinsaktivitäten, Kursen, Workshops und Informationsfahrten, hatten die Vereinsmitglieder die Räumung und Inventarisierung der Strohhutfabrik unterstützt. Und, es gäbe noch Vieles zu tun, schloss sie ihren Bericht.

Schriftführerin Rita Schyle präsentierte gemeinsam mit Besitzerin Vera von Stemm die vielfältigen Aktivitäten und Kassiererin Inge Sauermann verlas einen erfreulichen Kassenbericht.

Bürgermeister Jörg Frey lobte das Engagement des Vereins, ehe er den Antrag auf Entlastung des Vorstands stelle. Die wurde einstimmig von den Mitgliedern erteilt.

Vera von Stemm rückt nach

Bei den Wahlen wurden die Vorsitzende Kathrin Kimmig und ihre Stellvertreterin Ingrid Schyle in ihren Ämtern bestätigt. Für die zweite stellvertretende Vorsitzende Ingrid Spath, die ihr Amt niedergelegt hatte, rückt Vera von Stemm nach. Sie übernimmt außerdem das Schriftführeramt von Rita Schyle. Inge Sauermann verwaltet weiterhin die Kassengeschäfte. Rita Schyle und Barbara Kienzler wurden als Beisitzer gewählt.

Ingrid Schyle bedankte sich bei Tanja Lehmann und Marco Kimmig, die das Vorstandsgremium tatkräftig unterstützten und deren Kurse und Workshops jetzt schon ein enormes Interesse erleben.