Peter Wagner, der bereits zwei Bücher über den Burgenmaler veröffentlicht hat, zeigt eine Fotografie eines Burgenbilds von Konrad Albert Koch aus Gönningen, das dem Freundeskreis bisher nicht bekannt war. Foto: Visel

Der Freundeskreis Konrad Albert Koch hat ein neues Gemälde des Schörzinger Burgenmalers entdeckt und setzt sich weiter für dessen Denkmal auf dem ehemaligen Friedhof des Oberen Riedhofs bei Ulm ein. Landrat Günther-Martin Pauli soll helfen.

Schömberg-Schörzingen. - "Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und Entdeckungen zu Konrad Albert Koch", sagt der Rottenburger Heimatforscher Peter Wagner, der sich seit einigen Jahren mit dem Leben und Werk des Burgenmalers befasst und zwei Bücher über ihn verfasst hat. "Das zeigt, wie vielschichtig und umfangreich seine Arbeit war."

In Gönningen aktiv

So ist dem Freundekreis nun ein Foto von einem Gemälde von Koch zugetragen worden, das die Stöffelburg in Gönningen bei Reutlingen zeigt. "Dass Koch auch dort geforscht hat, war für mich völlig neu. Davon wussten wir bislang noch nichts", sagt Wagner.

Also fuhr er nach Gönningen, um sich bei der Gemeindeverwaltung über die Burg und Koch zu erkunden. Mit Erstaunen stellte er fest, dass im Rathaus ein 80 auf 80 Zentimeter großes, farbiges Originalbild von Koch hängt, das die Stöffelburg und die Gemeinde Gönningen im Mittelalter zeigt.

Die Stöffelburg bestand einst aus zwei Burgen mit einer gemeinsamen, dazwischen liegenden Vorburg. Die westliche Vorderburg stammte aus dem zwölften Jahrhundert, die östliche Hinterburg aus dem 13. Jahrhundert. 1388 wurde die Anlage zerstört. 1930 wurde man mit den Ausgrabungen der Burgen unter der Leitung von Koch begonnen.

Gedenkstein auf Friedhof

Neben dieser Neuentdeckung befasst sich der Freundeskreis weiter mit dem geplanten Denkmal für Koch auf dem ehemaligen Friedhof des Oberen Riedhofs in Grimmelfingen bei Ulm. Die Stadt Ulm will den aufgelassenen Friedhof in einen Park umgestalten und eine Gedenktafel für die dort Bestatteten erstellen. Auf dem Friedhof wurden im Lauf der Jahre mehr als 1000 Bewohner des Riedhofs beigesetzt, der 1893 vom württembergischen Landesarmenverband erworben und als Armenbeschäftigungs- und Bewahranstalt eingerichtet wurde. Dort wurden Wohnsitzlose, Hilfsbedürftige und Arme sowie geistig und körperlich behinderte Personen untergebracht. Konrad Albert Koch starb am 22. April 1945 im Hilfskrankenhaus Riedhof.

Landrat soll helfen

Neben der zentralen Gedenktafel der Stadt Ulm will der Freundeskreis für den Burgenmaler noch einen eigenen Gedenkstein errichten. In dieser Sache sei man mit der Stadtverwaltung Ulm im Gespräch.

Koch-Sammlung erhält Platz im Heimatmuseum

Nun hofft man laut Wagner auf die Schützenhilfe von Landrat Günther-Martin Pauli, der den Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch persönlich kenne und zugesagt habe, sich für den Freundeskreis und dessen Bemühungen einsetzen zu wollen. "Wir hoffen, dass dadurch Bewegung in die Sache kommt", sagt Wagner und verweist darauf, dass man sogar mit einer Spende hätte rechnen können, wenn der Gedenkstein im Zollernalbkreis aufgestellt worden wäre. Außerhalb des Landkreises gehe dies nach Auskunft des Landrats allerdings nicht.

Heimatmuseum

Wagner hatte 2016 das Buch "Der Burgenforscher Konrad Albert Koch" in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein herausgebracht. 2017 folgte ein Bildband mit den Arbeiten von Koch. Durch diese Publikationen und Vorträge, so Wagner, seien dem Freundeskreis immer mehr Stadt- und Burgenbilder von Koch zugetragen worden. Daraus entstand eine Sammlung seiner Geschichtsbilder, die nunmehr 20 Leitz-Ordner füllt. Diese Sammlung will der Freundeskreis der Öffentlichkeit im künftigen Heimatmuseum zugänglich machen, das in der Alten Schule in Schömberg entstehen soll.