Stolz präsentieren Christa Lörcher (von links), Lukas Duffner und Alois Kaiser ihre hohen Ehrungen der SPD, die Willy-Brandt-Medaille. Mit den beiden "frisch" Geehrten freuen sich der neue Vorsitzende des Ortsvereins Simon Duffner, der Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner und Ehefrau Marianne Duffner. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrung: Lukas Duffner und Alois Kaiser erhalten Willy-Brandt-Medaille / Mehr als 70 Jahre Mitglied

Ein Großer der Kommunalpolitik wurde am Sonntag von seinen Genossen geehrt – Lukas Duffner, der seit mehr als 70 Jahren Mitglied der Sozialdemokraten ist, wurde gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Alois Kaiser mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.

Schönwald. Dazu ist Duffner seit Sonntag Ehrenvorsitzender des SPD-Ortsvereins. Zahlreiche Weggefährten sowie Genossen aus der Raumschaft, aus St. Georgen, Furtwangen, Villingen-Schwenningen und Bad Dürrheim waren ebenso gekommen wie der ehemalige Landtagsabgeordnete Julius Redling, der Bundestagsabgeordnete aus Emmendingen, Johannes Fechner sowie die streitbare ehemalige Bundestagsabgeordnete Christa Lörcher – letztere war es auch, die die Laudatio auf Lukas Duffner hielt.

Alphornbläser grüßen

Nach der musikalischen Begrüßung durch die Alphornbläser Schönwald war es zunächst Marianne Duffner, die den Mitgründer des Ortsvereins Schönwald vorstellte, Alois Kaiser. Dieser war vor fast 70 Jahren aus Bayern in den Schwarzwald gekommen. Wie bei Lukas Duffner war er durch seinen Vater bereits sozialdemokratisch geprägt – dieser verbrachte wegen "Gehorsamsverweigerung" viele Jahre im KZ Dachau.

Gemeinsam mit Duffner gründete "der Loisl" den Ortsverein der SPD in Schönwald im Jahre 1966. Viele Spuren habe der 91-Jährige im Dorf hinterlassen, unter anderem wird auf seine Initiative hin seit vielen Jahren ein Maibaum gestellt. "Tue recht und scheue niemanden" sei all die Jahre Leitspruch des Handwerksmeisters gewesen, der mehr als 50 Jahre auch stellvertretender Vorsitzender im Ortsverein war.

Die Laudatio zu Lukas Duffner, der am 6. September seinen 90. Geburtstag feiert, sprach Christa Lörcher, die ihn seit 45 Jahren kennt. Sie schilderte zunächst seine Familiengeschichte, die durchaus so einzigartig sei wie der Mensch selbst.

Aus Ettenheim kommt der "rote Bur", der er später wurde. In Schönwald heiratete er bereits 1950 seine erste Frau Alma – sieben Kinder entstanden aus der Ehe. Früh sei seine erste Frau verstorben. Im Jahre 1976 lernte er Marianne kennen, die er "nach einer der schönsten Liebesgeschichten, die ich kenne", so Lörcher, im Jahr 1979 heiratete und die zwei Kinder in die Ehe mitbrachte. Seine politische Arbeit habe bereits 1965 begonnen – er war damals das zweitjüngste Mitglied im Kreistag in Villingen, später im Schwarzwald-Baar-Kreis, diesem Gremium gehörte er 48 Jahre lang an. Mit Unterbrechung war er insgesamt auch 24 Jahre lang Mitglied des Gemeinderats Schönwald.

2004 wurde er mit der Kreisverdienstmedaille in Silber geehrt, 2008 verlieh man ihm in der Villa Reitzenstein das Bundesverdienstkreuz am Bande. Geehrt wurde Duffner auch von Derya Türk-Nachbaur, Vorsitzende der SPD Bad Dürrheim, seinem Nachfolger und Enkel Simon Duffner sowie dem Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner.