Der Triberger Postenführer, Polizeihauptkommissar Udo Feis (links) und der Leiter des Polizeireviers St. ­Georgen, Erster Polizeihauptkommissar Udo Littwin, stellen die Kriminalitätsstatistik der Kurgemeinde in einer Schönwälder Gemeinderatssitzung vor. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Polizeibeamte stellen Statistik vor / Niedrige Krimi­nalitäts­belastung

Schönwald (hjk). In prägnanten Worten zeigte der Erste Polizeihauptkommissar Udo Littwin im Gemeinderat auf, wie sicher man sich in Schönwald fühlen könne. Habe schon Baden-Württemberg als eines der sichersten Länder der Republik eine historisch niedrige Kriminalitätsbelastung von 5295 Straftaten gerechnet auf 100 000 Einwohner, sei die in Schönwald mit 2019 eine Zahl, mit der man ruhig schlafen könne.

Zahl der Drogendelikte gestiegen

Gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Postenführer Triberg, Hauptkommissar Gunter Feis, war der St. Georgener Revierleiter in den Gemeinderat Schönwald gekommen, um Rechenschaft abzulegen. Zugleich machte er aber auch klar, dass ein Schmierfink, der öffentliches Eigentum beschmiert, keine Ordnungswidrigkeit begehe, vielmehr sei der Tatbestand der Sachbeschädigung gegeben, mithin eine Straftat. Doch zur Strafverfolgung brauche es eine Anzeige.

Zurück zur Statistik: 48 Straftaten gab es im Bereich Schönwald – genau so viele wie vor zehn Jahren, ein Minus von 14,3 Prozent. Jeweils wieder auf null zurück gingen Sexualdelikte und Gewalt gegen Polizeibeamte (Vorjahr je eine Tat). Die Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen gar um zehn Taten auf nur mehr drei zurück.

Gestiegen sind Straßenkriminalität (plus 66,7 Prozent), Rauschgiftkriminalität (von null auf drei Fälle) und die Diebstahlskriminalität (plus 216,7 Prozent). "Wenn wir davon ausgehen, dass 15 der 19 Fälle auf eine Person zurückgehen, liegen wir sogar unter dem Vorjahresniveau", erzählte Littwin schmunzelnd – ganz offensichtlich ist der Täter ermittelt.

Spezialeinheit geht gegen Rauschgift vor

Rauschgift sei auch in der Kurgemeinde angekommen, was aber auch daran liegen könne, dass es inzwischen eine Spezialeinheit gibt, die gezielt gegen Rauschgiftkriminalität vorgehe. Ansonsten seien auch Rohheitsdelikte ("wenn mündliche Argumente nicht mehr ausreichen") und Gewaltkriminalität ("wenn auch die Fäuste nicht mehr reichen") jeweils halbiert, letztere von zwei auf einen Fall. "Sie sehen, eigentlich braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen", stellte der Polizeibeamte fest.

Kleine Nebenstatistik: Ein Fall in Schönwald habe einen Asylbewerber als Tatverdächtigten. Zwar klinge eine Zunahme von 100 Prozent gewaltig, doch bei insgesamt vier Unfällen halte sich die Zahl in Grenzen, dabei wurden fünf Menschen leicht verletzt (Vorjahr null). Natürlich sei jeder Unfall einer zu viel. Im Bereich des Polizeireviers habe es einen Toten in Brigach gegeben, der ohne erkennbare Gründe in den Gegenverkehr gefahren sei.

Die Ausbildung junger Beamter zieht an

Über die Reform zur Polizeireform 2020 könne er noch nichts sagen, noch immer fehle ein Kabinettsbeschluss. Die Entwicklung sei unklar, letztlich gehe es auch um Finanzen. Immerhin ziehe die Ausbildung junger Beamter an, allerdings sehe er eine enorme Pensionierungswelle kommen. Immerhin nicht zur Debatte stünden die Standorte.