Sie stehen für die neu formierte Freie Liste: (von links) Dirk Fehrenbach, Gerhard Dessecker, Marianne Kätsch-Jung und Johannes Göppert. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Standortbestimmung der nicht parteigebundenen Gruppierung / Neuausrichtung

Am 26. Mai 2019 finden neben der Europawahl in Baden-Württemberg auch die Kommunalwahlen statt. Dabei werden sowohl die Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Kreistage gewählt.

Schönwald. In Schönwald sind derzeit neben der CDU und der SPD auch vier Vertreter der Freien Wähler Vereinigung am Ratstisch. Das soll sich nach Willen der Mitglieder dieser Fraktion ändern - künftig wollen die Angehörigen der Fraktion und ihre Unterstützer die „Freie Liste Schönwald“ bilden.

Die Initiative dazu geht von den derzeitigen Schönwälder FWV-Gemeinderäten Marianne Kätsch-Jung, Johannes Göppert, Dirk Fehrenbach und Gerhard Dessecker aus, sie wird von den Schönwälder FWV-Anhängern mitgetragen. Seit ihrem Bestehen, das auf die Gründung im Jahre 1953 zurückgeht, versteht sich die Freie Wählervereinigung Schönwalds als parteiunabhängiger Zusammenschluss Schönwälder Bürger. Verpflichtet fühlen sich die Gewählten allein der Sacharbeit für das Dorf.

Der Klärungsbedarf, keine Partei zu sein, sei schon in der Vergangenheit immer sehr groß gewesen. Dies habe sich verstärkt mit der Landtagswahl in Bayern, bei der die Freie Wähler Vereinigung verstärkt ins Blickfeld gerückt und dort gar an der Landesregierung beteiligt ist. Damit zeige sich noch deutlicher, wie schwierig es sei, eine freie Wählervereinigung und etablierte Parteien voneinander unterscheidbar zu führen.

Die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Politik auf Bundes- und auch Landesebene macht sich aktuell auch bei der Suche nach Kandidaten für den Gemeinderat des eigenen Ortes immer wieder bemerkbar. Vom Trend der überregionalen Freien Wähler Vereinigungen zur Parteipolitik, will sich die FWV Schönwald abgrenzen: "Wir sind keine organisierte Partei oder ein Verein, sondern eine lose Vereinigung Schönwälder Bürger, die sich zum Wohle des Dorfes nur der Sachentscheidung verpflichtet fühlen", erklärt der Schönwälder FWV-Fraktionsvorsitzende Johannes Göppert. Und genau das wollen die Ratsmitglieder jetzt ganz deutlich machen mit dem Namenswechsel.

Gemeinsam begründeten und erläuterten die vier Gemeinderäte diesen Schritt gegenüber dem Schwarzwälder Boten: "Wir nennen uns weiterhin frei, um an unsere langjährige Tradition anzuknüpfen, und wollen damit auch unsere bisherige Freie-Wähler-Anhänger mitnehmen. Als ›Freie Liste Schönwald‹ wollen wir unsere rein kommunalpolitische Orientierung klar herausstellen."

Somit sei die Vereinigung auch weiterhin als nicht parteigebundene Gruppierung erkennbar und grenze sich nunmehr auch von den Freien Wählern als politische Partei ab, so die Intention der Schönwälder.

Der neue Name sei auch eine Einladung: Wenn Schönwälder Bürger sich vorstellen können, sich ohne mitgliedschaftliche Bindung kommunalpolitisch für Schönwald einzusetzen, dann seien sie herzlich willkommen. "Und man kann mit jedem von uns erst einmal ganz unverbindlich Kontakt aufnehmen und Weitergehendes besprechen", so Johannes Göppert und seine Mitstreiter.