Neugier ist die Triebfeder der menschlichen Entwicklung. Noah und Johanna sind neugierig und erkunden hier mit Jäger Klaus-Peter Bach den Hochsitz Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Erlebniswanderung im Ferienland / Wildtiere des Schwarzwalds Thema / Geheimsprache der Jäger

Mit Natur- und Landschaftsführerin Christa Müller lauschen, spähen und entdecken hieß es bei der jüngsten Erlebniswanderung des Ferienlands. "Ich versuche immer, möglichst interessante Themen zu finden", so die erfahrene Wanderführerin.

Schönwald. Um die Wildtiere des Schwarzwalds und ihre Verwandtschaft ging es diesmal. Über den Mühleberg zum Leibereck und auf verschlungenen Pfaden in die Wälder im Gebiet Prisen.

Der Experte Klaus-Peter Bach steht Rede und Antwort

Und wer anders als ein Förster oder Waidmann wäre da als Begleitung besser geeignet. Ist das Reh die Frau vom Hirsch? Sind die beiden überhaupt verwandt? Welche Wildtiere leben in unseren Wäldern? Viele, viele Fragen, die von Klaus-Peter Bach, einem erfahrenen Jäger, fachkundig beantwortet wurden. Leider sei gerade Erntezeit im Wald, daher werde man Wild eher nicht zu Gesicht bekommen, erklärte er seinen Mitwanderern.

Besonders interessiert zeigten sich dabei Johanna und Noah, zwei Urlauberkinder aus Mainz. Die beiden wussten sehr viel und – sie lernten dennoch viel Neues.

Die Fragen der Kinder mit Sachverstand beantwortet

Wie unterscheidet man Tanne und Fichte, wie setzt sich der Wald in der Raumschaft zusammen – solche Fragen beantwortete der Waidmann mit großem Sachverstand. Doch zunächst wies er die Besucher ein in die lautlose Sprache der Jäger, die sich mit einem Bruch verständigen können. Ein Bruch, das ist ein Tannen- oder Fichtenzweig, der auf ganz bestimmte Art an Bäumen befestigt wird oder der auch auf einem Weg liegen kann. Bach zeigte verschiedene Arten von Brüchen – und erklärte deren Bedeutung.

Auch Jagdtrophäen hatte er im Gepäck, um zu zeigen, wie ein Bock aussieht, wenn er ein gewisses Alter hat. Die heimischen Böcke trügen maximal sechs Geweihspitzen, erklärte der Jäger.

Fünf Arten an Mardern gebe es im Schwarzwald, begonnen beim Dachs, der mit rund 20 bis 25 Kilogramm Gewicht schon ein beachtlicher Brocken ist, über den wunderhübschen Baummarder, der einen gelben Kehlfleck besitzt, zum "Autofeind Nummer eins", dem Steinmarder, der zudem Kulturfolger ist.

Auf zehn Kilometern Rundgang viel gelernt über Natur und Jagd

Dann ist da noch der Iltis, der im Winter zum Hermelin mutiert, das dann einen schneeweißen Pelz mit schwarzer Schwanzspitze besitzt.

Und zu guter Letzt gibt es das Wiesel, das sehr klein und schlank ist und ebenfalls im Winter gerne im weißen Pelz daher kommt.

Ebenfalls ein Kulturfolger ist der Rotfuchs, der mittlerweile wie Baum- und Steinmarder wieder verwertet wird – als Schwarzwaldpelz. Gut bekannt sind natürlich heutzutage die Damen und Herren im dunklen, eher schwächer behaarten Kleid, daher auch als Schwarzwild bekannt.

Viele Jahre habe man die Schwarzkittel mehr oder weniger verschont, nun nehmen sie enorm überhand und sind, nicht nur auf dem Land, zu einer echten Plage geworden, der man kaum noch Herr wird. Zumal, wie Jäger Bach beschrieb, diese Tiere kaum natürliche Feinde haben. Selbst der Wolf wagt sich nur im Rudel an einzelne Tiere, zumeist junge Schweine. Und dann wäre da auch noch der Luchs.

Auch ihn gebe es in den Wäldern wieder, allerdings sei derzeit wohl keiner da. Auch die Wildkatze, die der getigerten Hauskatze nicht unähnlich ist, sei in den Wäldern zuhause, allerdings sei sie ein seltener Gast.

Viel gelernt über die Natur und die Jagd haben die Wanderer um Christa Müller, sie selbst nehme sich da keineswegs aus. Man lerne immer Neues, wusste sie am Ende der rund zehn Kilometer langen Wanderung durch den Wald mit dem Waidmann Klaus-Peter Bach.