Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ausblick von Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel / Visionen bereits 2017 angestoßen

Es ist gute Tradition, dass anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres in Schönwald die Sportler, Blutspender und verdiente Bürger geehrt werden – und, dass der amtierende Bürgermeister einen Rück- und Ausblick auf die Ereignisse im Jahresverlauf gibt.

Schönwald. Nach langer Ungewissheit konnte die Zukunft des beliebten Freibads in die Hand genommen werden, so Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel. Dank großer Eigenleistungen des Bauhofs sei die Finanzierung erleichtert, die durch den Umbau in ein Naturfreibad auch erheblich gefördert wird. Es bestehe die Hoffnung, das Bad durch die Schließung im laufenden Jahr und den Baubeginn im Frühjahr zur kommenden Badesaison wieder öffnen zu können.

In diesem Zusammenhang sei auch die Zusammenarbeit mit Cordula und Klaus Weiß zu sehen. Nachdem Sport Faller nach der letzten Saison die Pforten schloss, hätte ein Skiverleih sonst gefehlt. Der Sportfachhandel decke die Lücke mit einem Skiverleih- und Test-Center in der früheren Liegehalle. Mit dem Umbau und der Verpachtung der Räume durch die Gemeinde sei zugleich die Attraktivität des Dobel-Lifts gesichert.

Eine Aufwertung habe die lange brachliegende Tennisanlage erfahren, die nunmehr ein Wohnmobil- und Campingplatz sei. Bereits jetzt habe sich die Pächterfamilie einen guten Ruf erarbeitet, obwohl der Umbau längst nicht fertig sei. Die diesjährigen Übernachtungszahlen belegten den Trend ins Camping-Segment. Eine Erstellung und Betreuung durch die Gemeinde sei weder finanziell noch personell machbar gewesen.

Mehr Wanderwege

Ausgeweitet habe man die Wanderwege – der von der Tourist-Info entwickelte Heilklimasteig habe von Beginn an eine hohe Besucherfrequenz verzeichnen können. Derzeit ein Problem, nicht nur in Schönwald, bilde die ärztliche Versorgung. Mit der Aufgabe der Praxis Jung sei auch die Apotheke geschlossen worden – ein herber Verlust, wie Wörpel zugeben musste. Mittelfristig, so seine Hoffnung, könne das wieder rückgängig gemacht werden. Mit der Schonacher Schwarzwald-Apotheke könne man wenigstens eine kleine Lösung anbieten.

Weiter gekommen sei man mit der Ortsmitte als ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, der im kommenden Jahr entstehen werde. Zusammen mit dem ehemaligen Hotel Falken, das mit einem neuen Besitzer an den Start gehe, würde der Platz stark aufgewertet.

Voran gehe es mit dem künftigen Seniorenzentrum Belle Flair, nach dem Abriss der einstigen Mutter-Kind-Klinik schreite nun der Bau zügig voran. Um den Betreibern nicht das gesamte Risiko zu überlassen, habe der Gemeinderat beschlossen, sich an einem eventuellen Defizit in den ersten Jahren finanziell zu beteiligen. "Als Gemeinde ein solches Projekt zu stemmen, wäre auch wegen des fehlenden Know-Hows in diesem Bereich deutlich riskanter", betonte der Bürgermeister.

Weitere finanzielle Hilfe, in diesem Falle aus dem Bürgertopf, habe es für den neu gegründeten Verein Sozialer und kultureller Treffpunkt Schönwald (SKT) gegeben. Dieser Verein sei die richtige Antwort auf die Idee der Ortsentwicklungsgruppe, aus deren Ideengut genau eine solche Gruppierung erwünscht wurde.

Deutlich älter seien der Turnverein mit 125 Jahren, der SPD-Ortsverein und die Richard-Dorer-Schule, die beide den 50. Geburtstag gefeiert hätten. Aufgewertet sei das Dorf durch die Neueröffnungen der Lokalitäten Café Prinzess, des Rosalia, des Belle Rose Forêt und Mein kleiner Wald.

Viel Investitionen

Weniger geläufig sei das Thema Trinkwasser, das durch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schonach und der Stadt Furtwangen auf neue Füße gestellt werde. Derzeit warte die Gemeinde auf die Fördermittel für Weißenbach, Schwarzenbach und Fuchsbach. Positiv sehe er auch die Entwicklung beim Breitbandausbau; dies solle parallel zu den Wasservorhaben vorangetrieben werden.

Die Kinderbetreuung nehme ebenfalls viel Raum ein. Und um jungen Familien die Möglichkeit zum Bauen zu bieten, habe die Gemeinde ein Sahnestück erworben, direkt oberhalb der Schule. Im kommenden Jahr soll das Gebiet erschlossen werden.

Sehr positiv habe man vermerkt, dass in den letzten Tagen des Jahres die Zukunft der Hock GmbH gesichert worden sei.

Mit seinen letzten Worten beim Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr dankte er allen, die dazu beigetragen hatten.

In ebenso guter Tradition schickte Bürgermeister-Stellvertreter Adalbert Oehler Grüße und Dank an Bürgermeister, Verwaltung, Tourist-Info und Bauhof. Für das Wohl und die Weiterentwicklung des Dorfes werde kräftig investiert. "Es ist mir ganz wichtig, festzuhalten, dass neben dem Großvorhaben Neue Ortsmitte die Investition für Kinder an zweiter Stelle der Investitionen steht", merkte er an.

Ent- und Versorgung, Ausbau der Infrastruktur, Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität für Familien und Senioren seien wichtige Eckpunkte des kommenden Jahres wie auch der mittelfristigen Planung.