Unter der Anleitung von Martin Dengler (Dritter von links) wird beim Käseworkshop im Küferhäusle hier der "Bruch" hergestellt, der dazu führt, dass die Molke austritt – so wird aus drei Kilogramm Milch ein Weichkäse von rund einem Kilogramm Gewicht. . Foto: Kommert. Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Eigentümer Martin Dengler hat mit Küferhäusle einiges vor

Schönwald. Eigentlich habe er das einstige Naturfreundehaus gekauft, um eines Tages ganz hierher zu kommen, wenn auch seine Frau nicht mehr berufstätig ist, erzählt der Eigentümer des Schönwälder Küferhäusles, Martin Dengler.

Viel ist passiert seit 2016, als er das Haus von den Naturfreunden St. Georgen erworben hat. Zäune hat Martin Dengler gezogen, einen Garten angelegt – und seine Nachbarn haben auf ihn eingewirkt, die Wanderwirtschaft wieder wenigstens am Wochenende zu öffnen.

In den Käseworkshops wird an einem Tag "Küferella" hergestellt

"Im Mai 2017 haben wir unsere Wanderwirtschaft im neuen Gewand wieder aufgemacht. Wir hatten die ersten beiden Jahre dann nur in den Sommermonaten geöffnet. Auch dieses Jahr haben wir erst am 1. Mai angefangen und schließen am 17. November, dabei sind die Öffnungstage von Freitag bis Sonntag", schildert Dengler die bisherigen Öffnungszeiten. Auch an Feiertagen hat das Haus geöffnet.

Seit 2018 bietet das Küferhäusle wieder Übernachtungen an, 27 Betten in Gruppenräumen stehen zur Verfügung. Seit diesem Jahr kann man auch Frühstück mitbuchen – "das geht auch während der Woche", schildern Martin Dengler und seine Frau Tanja Versemann-Dengler die Umstände. Gruppen seien von den üblichen Öffnungszeiten ausgenommen – "sie sind uns ganzjährig willkommen."

In diesem Winter startet das Paar einen Versuch: "Wir wollen ab dem 12. Januar 2020 wieder aufmachen", verrät Dengler. Geplant sind unter anderem ganzjährig Grill-Events, dazu steht noch immer die Grillhütte der Naturfreunde zur Verfügung – sie ist mittlerweile verkleidet.

Ein weiteres Standbein von Martin Dengler sind die Käse-Workshops. Bei einem Allgäuer Käsemeister hat er gelernt, wie man einen Weichkäse in der Anmutung eines Feta-Käses herstellt.

"Küferella" entsteht an einem Tag, in den Pausen, die zur Entwicklung des Käses immer wieder erforderlich sind, werden Allgäuer Käsesorten zur Verkostung gereicht. "Wir benutzen Schwarzwaldmilch, die speziell pasteurisiert wurde. Das ist traditionell hergestellte Bio-Milch von Schwarzwald-Höfen. Nur damit geht es", erzählt der Gastgeber dazu. Dieser Milch wird natürliches Lab hinzugefügt, danach geht der Prozess unaufhaltsam vonstatten.

Nach vier Stunden können Teilnehmer ihr Produkt mitnehmen

Zur Herstellung eines echten Weichkäses wird dann nach einiger Zeit der "Bruch" hergestellt, um die Molke freizusetzen. Je kleiner der Bruch, desto mehr Molke tritt aus, erfahren die Teilnehmer des Workshops. Für Weichkäse wird der Bruch relativ groß gehalten. Nach rund vier Stunden können die Männer und Frauen "ihren" Weichkäse mitnehmen.

"Wir haben im September angefangen mit den Workshops und haben seither bereits fünf durchgeführt. Bis Mitte November waren weitere geplant, auch im kommenden Februar sind nur mehr wenige Plätze frei."