Michaela Bek (kniend zwischen den Kindern) und Father Peter (kniend) rechts besuchen eine Schulstunde in Kapiri. Fotos: Bek Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Michaela Bek engagiert sich in Afrika / Krankenhaus und Schule erhalten eine Stromversorgung

Kinderkrankenschwester Michaela Bek erlebt an ihrem Arbeitsplatz in der Krebsnachsorgeklinik Katharinenhöhe sehr viel Leid – dennoch hat sie noch Kraft übrig für andere.

Schönwald. Vor etwa zehn Jahren hatte sie durch eine Kollegin erfahren, welches Leid allein durch Armut entstehen kann, wie beispielsweise im südostafrikanischen Staat Malawi. Sie war daher im Jahr 2009 mit Martina Henke in das afrikanische Land im Südosten des Kontinents gereist, um im Missionskrankenhaus in Kapiri einfach zu helfen.

Das erlebte Elend lässt sie nicht mehr los

"Wer das einmal erlebt hat, den lässt das Elend nicht mehr los", erzählt Michaela Bek. Ein karges, trockenes Land sei es dort – und dennoch seien die Menschen mit dem zufrieden, was das Land hergibt. Den Menschen, die Aquarien lieben, ist Malawi durch den gleichnamigen See bekannt – er birgt eine unglaubliche Vielfalt an Buntbarschen, die es sonst nirgends gibt.

Kapiri steht noch immer auf der Agenda von Michaela Bek, mittlerweile hat sie auch ihre Geschwister mit eingebunden. "Im Mai war ich das letzte Mal dort, würde am liebsten sofort wieder hingehen", sagt Michaela Bek und lacht. Allerdings sieht sie auch die hohen Kosten der Anreise, die sie privat bezahlt.

Das "Health Center" in Kapiri sei längst fertig gestellt, ein Ehepaar aus Holland hatte die Einrichtung übernommen, berichtete Michaela Bek im Gespräch mit unserer Zeitung. Gebraucht würden aber immer Verbandsmaterialien – zwar habe sie Kontakt zu einem Hersteller, doch es werde immer viel gebraucht. Derzeit werde wieder ein Container mit Hilfsgütern zusammengestellt. "Das ist zwar relativ teuer, aber die einzige Möglichkeit, größere Mengen an Hilfsgütern zu verschicken", berichtet sie.

Lagerplatz für Hilfsgüter in Rietheim vorhanden

Auch einen Lagerplatz habe sie mittlerweile. Der liege zwar in Rietheim, wo ihr die Firma Petek einen Teil ihres Lagers zur Verfügung stellt – doch "ich brauche dafür nichts zu bezahlen", freut sie sich. Die Firma Ganter aus Furtwangen sorgt für die Logistik. Unterstützung gebe es für Kapiri in den nächsten Jahren vor allem durch Qualifizierungsmaßnahmen, hierbei sollen mehrere Pfleger aus- und weitergebildet werden.

Mit dem etwa 300 Kilometer weiter südlich gelegenen "Health Center Sharpe Valley" hat die Kinderkrankenschwester einen zweiten Einsatzort gefunden. "Hier konnten wir in den letzten Monaten mehr als 6500 Euro für ein ganz spezielles Projekt zur Verfügung stellen. Krankenhaus und Schule haben nämlich Strom bekommen, bis dahin wurde bei Kerzenschein unterrichtet oder operiert", betonte sie.

Bei Father Peter und seiner Schule gibt es inzwischen zwei Räume, ein dritter soll angebaut werden. Erstaunlich: Die Kosten betragen lediglich 6600 Euro.

Seit 2013 als Verein organisiert

Schon seit 2013 gibt es den Verein Malawihilfe Schönwald, der stets auch auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist. "Ich bekomme oft Spenden in Höhe von mehreren hundert Euro, da muss eine Spendenquittung ausgestellt werden – und das geht wirklich nur über einen Verein", zeichnete sie die Gründe für diese Organisationsform auf. Im kommenden Jahr sollen einige der Helfer vor Ort nach Deutschland kommen, verspricht sie.

Wer sich für die Malawi-Hilfe engagieren will, kann eine Spende an den Verein "Malawihilfe Schönwald e. V" richten.

Weitere Informationen: www.malawihilfe-schoenwald.de