In Schönwald orientiert sich die Gemeindeverwaltung bei der Gestaltung der Kindergartengebühren größtenteils an den Vorgaben des Gemeindetags. Foto: © Andrey Kuzmin/Fotolia Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderbetreuung: Kosten für Kommunen steigen / Anhebung der Gebührensätze bei U1 um zwölf Prozent

Schönwald - Kindergärten oder Kindertagesstätten – früher waren das oft reine Verwahranstalten, um die Kinder abgeben zu können, heute sind sie wichtiger Baustein im Erziehungssystem.

Doch Bildung ist nicht zum Nulltarif zu bekommen, im Falle der Kitas bleiben heftige Summen bei den Trägern respektive den Kommunen hängen – und zumindest in Baden-Württemberg kostet der Kindergarten auch die Eltern teils viel Geld.

Die vorgeschlagenen neuen Gebührensätze lägen im Bereich der Sätze, wie sie innerhalb der Raumschaft Triberg normal seien, es gebe lediglich marginale Unterschiede, informierte in der jüngsten Schönwälder Gemeinderatssitzung Sarah Brinkhus von der Gemeindeverwaltung, in deren Fachbereich die Kindergärten fallen. Sie legte gemeinsam mit der Leiterin des Schönwälder Kindergartens St. Antonius, Gabi Hirt, die angestrebten Zahlen vor.

Zum Großteil orientiere man sich dabei an den Vorgaben des Gemeindetags, im Bereich U3 zwischen einem und drei Jahren noch immer deutlich unter den empfohlenen Sätzen. Hier soll eine Steigerung um zwölf Prozent erfolgen, um der Empfehlung auf Dauer zumindest näher zu kommen. So sehe das so genannte Württembergische Modell für Kinder über drei Jahren einen Satz von 155 Euro je Monat bei den Einkind-Familien, bei zwei Kindern 119, bei drei Kindern 79 und bei vier Kindern in der Familie 26 Euro vor. Dabei gehe es um alle Kinder der Familie unter 18 Jahren, erfuhren die Ratsmitglieder. Diese Sätze sollen künftig alle Eltern in Schönwald zahlen.

"Wenn sich eine Familie das nicht leisten kann, sind wir gerne bereit, ihnen zu helfen bei der Beantragung von Beihilfen", klärte die Kindergartenleiterin auf.

Schwieriger sei es bei den unter Dreijährigen, denn – das Württembergische Modell mache keinen Unterschied zwischen Ein- bis Dreijährigen und Kindern unter einem Jahr.

In Schönwald könne man Kinder ab acht Wochen unterbringen, was mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden sei. Das Modell rechne immer mit 456 Euro bei Einkind-Familien, wiederum gestaffelt über 340, 230 und 91 Euro, je nach anzurechnender Kinderzahl.

Bisher wurden in Schönwald bei Ü1 Kindern 353 Euro (261, 177, 71 Euro) fällig. Hier stockt die Kommune um zwölf Prozent auf, was dann 395 Euro (292, 198, 80 Euro) bedeute. Die Sätze des Gemeindetags übernimmt die Gemeinde wie schon im Vorjahr für die U1 Kinder. Begründet wird das durch den höheren Betreuungsaufwand.

Im Platzsharing kostet der Tag für Ü1 Kinder 80 Euro, gestaffelt nach Kinderzahl 60, 50 und 25 Euro, für U1-Kinder 115 (89, 74, 31 Euro). Für die Ganztagsbetreuung werden zusätzlich 19 Euro für Ü3-Kinder, 43 Euro für Ü1-Kinder und 55 Euro für die Jüngsten berechnet. Ein Snack kostet einen Euro pro Tag, ein Mittagessen vier Euro, wie bisher.

Zwölf Prozent Erhöhung (Ü1) sei schon ein harter Brocken, stellten die Ratsmitglieder Johannes Göppert und Wolfgang Storz fest. Doch die Schere werde immer weiter, die Defizite für die Kommunen stiegen an. Im Vorjahr habe die Gemeinde über 220 000 Euro dazu gelegt, erklärte Kämmerer Harald Hafner auf Nachfrage. "Man bekommt eine sehr gute Gegenleistung für sein Geld, warum sollte man sich das nicht auch zahlen lassen", stellte Clemens Herrmann fest. Die Vorschläge wurden mit einer Gegenstimme angenommen.