Jochen Dörle von der Planstatt Senner (kniend) erläutert dem Gemeinderat und interessierten Bürgern die Art der Verlegung, die nur scheinbar willkürlich ist. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Portugiesischer Granit scheidet als Belag aus / Gestaltung der Mauer ist noch offen

"Für uns war es sehr wichtig zu sehen, ob die Firma Willy Meyer Bau aus Villingen unser Ansinnen auch richtig verstanden hat - und das hat sie", stellte Jochen Dörle von der Planstatt Senner am aufgebauten Muster der künftigen Pflasterung für den Dorfplatz fest.

Schönwald. Anstelle des ausgeschriebenen portugiesischen Granits habe Meyer Bau einen "Bayernwald-Mix" aufgebaut. "Das ist deutsche Ware, die in drei Farbtönen und in verschiedenen Größen angeliefert wird. Das ist dem Anschein nach eine wilde Verlegung verschieden großer Steine, was aber hohes Können vom Verleger verlangt", erklärte Dörle.

Denn während die kugelgestrahlte Oberfläche recht glatt sei, treffe das auf die Seiten nicht zu – die seien bruchrau. Leider habe Meyer anstelle des ebenfalls erbetenen Stückes Mauer zur Befestigung des Serpentinenwegs nur zwei Granitsteine hingelegt – über diese Mauer müsse man noch sprechen, dazu gebe es bis dato nur Bilder, welche Möglichkeiten die Baufirma sehe.

Ein stark gelbstichiger Granit sei durchaus tauglich, da es auch weniger starke Farbakzente gebe. Grundsätzlich traue er dem beauftragten Unternehmen zu, das zu schaffen, so Dörle. Mit dem Gelbstich könne er durchaus leben, betonte Siegfried Duffner (SPD) und auch Adalbert Oehler (CDU) sah das als nicht gravierend an, da das Rathaus im Hintergrund gelb sei. Marianne Kätsch-Jung (FWV) empfand es wichtig, dass das Pflaster für Rollatoren geeignet sei. Allerdings sehe sie es als Nachteil an, dass Sehbehinderte sich nicht orientieren könnten. "Wir haben mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises gesprochen. Und Manfred Kemter ist eine Barrierefreiheit wichtiger, da wir alles zusammen nicht hinbekommen, zumal das eine Insellösung wäre", erklärte ihr Dörle. In diesem Punkt könnte es dennoch eine Annäherung geben, man könne so etwas auch nachträglich einbringen – und am Rande sei eine leichte Erhöhung geplant, an der sich auch ein Mensch mit Sehbehinderung mit seinem Langstock orientieren.

Bei der Vor-Ort-Besichtigung des Pflasterausschnitts gab es diverse Fragen zur Gestaltung, die Dörle fachkundig beantwortete unter anderem wollte auch Hubert Heger aus der Ortsentwicklungsgruppe etwas über den Wasserablauf wissen. Ein Teil werde wohl versickern, das Gros aber ablaufen, da in zwei Richtungen ein leichtes Gefälle vorliege – das sei dann in Regenrinnen zu sammeln und in die Kanalisation gezielt dem Vorfluter zuzuführen. Idealerweise sei das Pflaster nicht zu 100 Prozent eben, sondern mit leichten Vertiefungen versehen, in denen sich das Wasser länger halte. Gras wachse, wenn überhaupt, dann erst nach Jahren und sehr spärlich, wiegelte er Bedenken ab, die Fugen seien mit drei verschieden starken Kornstärken eingeschlämmt.

Am Ende einigte man sich soweit, dass der Auftrag für das deutsche Material beim Pflaster zum annähernd gleichen Preis erteilt werde. Wegen der Mauern wolle man, möglichst bis zur nächsten Sitzung im Mai, eine Musterwand sehen.

In diesem Zusammenhang gab der Bürgermeister bekannt, dass die Bagger wohl mit einer Woche Verspätung kommen werden, da der Bauzeitenplan noch nicht vorliege. "Mit den Anwohnern setzen wir uns in Verbindung, sobald wir den haben", zerstreute er Befürchtungen, dass die Biergartensaison leiden könne.