Einweihungsfest am "Kienzlerhansenhof" bei Schönwald / Konzipiert als Ort der Begegnung

Von Niklas Fehrenbach

Schönwald. Zur Einweihung des "Kienzlerhansenhofes" in Schönwald luden die Stuttgarter Architekten Anja Kluge und Ingolf Gössel ein. Das Projekt, an dem auch heimische Handwerker beteiligt sind, startete vor anderthalb Jahren und ist noch nicht beendet. Durch die Restaurierung sollen alte Erfahrungen erhalten werden.

Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste, darunter auch heimische Handwerker, mit den Melodien einiger Alphornbläser, die vor dem 424 Jahre alten Hof mehrere Stücke spielten. Es folgte der Dank der Hausherren an alle Firmen und Unterstützer, die toll zusammengearbeitet und viele Ideen gemeinsam entwickelt hätten.

Im ganzen Haus verbinden sich alte und neue Bausubstanzen und stehen im Einklang zueinander. "In der Kombination ist das toll, man spürt es", freute sich Kluge. So wurde zum Beispiel Lehm eingesetzt, der sich als natürlicher Baustoff ideal eignete.

Während der Führung konnten sich alle ein Bild von der Renovierung machen. An der Süd-Ost-Seite des Hauses konnte man die Variabilität der Fassade erkennen. Was ehemals nicht zum Wohnteil des Hauses gehörte, wurde hell gestaltet und auch an die frühere Rauchküche wurde durch eine senkrechte Interpretation gedacht. Nahe dem Wohnsitz wurden zudem Plätze angelegt, wo bald der Speicher und das Backhaus, welche zum Ensemble des Anwesens gehörten, wiederaufgebaut werden sollen.

Im Gebäude selbst blieb vieles noch im Originalzustand erhalten.

"Die Löcher und Kerben in den alten Balken sind interessant, da sie ihre eigene Geschichte erzählen", informierte die Besitzerin. Auch der Rußglanz, der sich über Jahre abgesetzt hatte, wurde bewusst in die Küchengestaltung miteinbezogen.

Diese Naturnähe war auch eine der Motivationen für die Restaurierung eines Hofes in dieser Gegend. "Der Schwarzwald ist für uns Wander-, Bergsteig- und Naturgebiet und diese Natur wird eins mit den Höfen", schwärmten Kluge und Gössel.

Von hier aus könne man erfahren, wie sich ein solches Leben anfühle. Außerdem möchte man dem Sterben der Höfe entgegenwirken und jahrhundertalte Erfahrungen sowie Schwarzwälder Kultur in der Moderne zurückbringen.

Somit war das eigene Vorhaben eng mit den Interessen des Denkmalschutzes vereint, unter dem der Hof steht. In Zukunft soll der "Kienzlerhansenhof" zum einen als Niederlassung der Architekten und zum anderen als Ort der Begegnung zwischen Menschen und Natur genutzt werden. Gleichzeitig ist er ein Ort der Stille, abseits der Stadt, dem durch den Namen eine einzigartige Identität zukommt.