Baustellenlärm ist ein Thema bei der Studie der Furtwanger Studentengruppe, die ihre Ergebnisse im Schönwälder Gemeinderat präsentiert. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Studie der Hochschule

In der letzten Sitzung des noch aktuellen Gemeinderats gab es im Kurort einige wichtige Dinge auf den Weg zu bringen, dazu hatten Studierende der Hochschule Furtwangen eine Studie erstellt.

Schönwald. Acht Studentinnen des Studiengangs "Angewandte Gesundheitswissenschaften" (AGW) unter der Leitung von Professor Wolfram Herrmann hatten die Gemeindeverwaltung darum gebeten, im Dorf ein Projekt durchführen zu dürfen unter dem Titel "Gesunde Gemeinde, gesunde Nachbarschaft", was ihnen gerne gewährt wurde. In zwei Gruppen, mit verschiedenen Vorgaben und Methoden, nahmen sie sich des Projekts an – am Ende war zumindest eines nicht wirklich repräsentativ, da der Fragebogenrücklauf sehr dürftig war – nur 26 von 300 Fragebogen kamen zurück.

Hintergrund der Studie – die Lebensumstände vor allem im sozialen Bereich schlagen sich enorm nieder in der Gesundheit des Menschen und haben einen starken Bezug zur Lebenserwartung.

Die erste Gruppe machte sich zwei Tage lang zu Fuß auf den Weg und befragte Bürger zunächst direkt, dabei untersuchten sie auch auffallende Dinge wie beispielsweise fehlende Barrierefreiheit oder den Schulhof, der dringend der Erneuerung bedarf.

Vier Themenblöcke

Vier Themenblöcke nahmen sie sich dabei vor – wie genannt die Barrierefreiheit, die "Bewegte Schule", weiter die medizinische und pharmazeutische Versorgung sowie die soziale Einbindung oder die Isolation. Dabei stellten sie fest, dass neben der oftmals fehlenden Barrierefreiheit und dem Schulhof (bei dem der Schulleiter geäußert habe, dass das bereits angegangen werde) vor allem die pharmazeutische Versorgung nicht unproblematisch sei – zwar gebe es die Rezept-Sammelstelle mit dem Briefkasten am Hallenbad, doch sei diese nicht jedem Bürger bekannt.

Guter Zusammenhalt

Immerhin werde der Zusammenhalt im Dorf als sehr positiv empfunden. Der Wunsch nach einer Apotheke vor Ort aber bestehe. Viele der Befragten aber gaben an, ihre Medikamente nach Arztbesuch in Nachbargemeinden direkt dort zu besorgen. Nur 17 Prozent der befragten nutzten die Sammelstelle. Dabei stellte Bürgermeister Christian Wörpel dar, dass die beklagte weite Entfernung zur diensttuenden Nacht- und Wochenend-Versorgung sich auch mit einer Apotheke vor Ort praktisch nicht ändere.

Über die soziale Einbindung hatten sich drei weitere Studentinnen Gedanken gemacht. Diese sei eine Bezogenheit zu Personen (Familie, Freunde, Verein oder Ähnliches) mit der Integration des Einzelnen in ein größeres soziales Ganzes. Im Gegensatz dazu stünden soziale und emotionale Einsamkeit, mithin der Mangel an sozialer und gefühlsmäßiger Bindung. Alleine leben dabei immerhin fast ein Viertel der Befragten, was jedoch noch nicht aussage, ob die betreffende Person Kontakte pflege.

Im Durchschnitt lebten die Bürger bereits seit 25,6 Jahren in der Gemeinde, dabei sei der eine erst sechs Monate da, andere 82 Jahre. Dabei äußerten 50 Prozent, sie fühlten sich emotional nicht einsam, 48 Prozent, sie seien "etwas einsam", nur zwei Prozent fühlten sich wirklich einsam. Soziale Einsamkeit verspürten vier Prozent, je 48 Prozent seien nicht oder etwas einsam. Zwar biete die Gemeinde vor allem über Vereine sehr viel an, allerdings nutzten wiederum rund ein Viertel der Befragten kein Angebot.

Klagen über Lärm

Klagen gab es vor allem we gen der anhaltenden Baustellen, die mit viel Lärm verbunden seien, die mangelnde Barrierefreiheit, die schlechte Ver kehrsanbindung und fehlende Fahrdienste. Ferner wurden Wünsche nach einem Frauenstammtisch laut, manchen fehlen Kulturangebote, Feste und Kunst. Das Angebot für junge Bürger sei gering und es fehle an Besuchsdiensten.