Auch bei Dickmann sorgen die Pläne für Stirnrunzeln: "Wir investieren hier Millionen, um zu erweitern und zu modernisieren und dann sowas. Das tut mir schon weh", klagt sie. Mehr noch.
Im Rathaus reagiert man noch entspannt
Die beiden Pflegeeinrichtungen fürchten eine, so führt der Brief wörtlich aus, "Kannibalisierung im Wettbewerb um Pflegekräfte". Das sehen Zajac und Dickmann als Gefahr für alle Pflegeinrichtungen am Ort. Durch den Verdrängungseffekt mit einer neuen Einrichtung sehen die beiden Pflege-Experten wirtschaftlichen Schaden auf die bereits bestehenden Betriebe in Schömberg zukommen. Das wolle man natürlich nicht, weshalb man sich gewünscht hätte, eher beziehungsweise überhaupt in die Planungen eingebunden zu sein.
"Wenn man der Meinung ist, dass man zusätzliche Angebote braucht, dann sollte man doch auf die Unternehmen am Ort zukommen, die ja den Sachverstand haben", bemängelt Zajac, dass man die örtlichen Pflegeeinrichtungen nicht berücksichtigt hat. Im Schömberger Rathaus lässt man die Welle der Empörung entspannt auf sich zurollen. Bürgermeister Leyn beteuert: "Selbstverständlich nehmen wir die vorgebrachten Bedenken ernst und werden uns im Gemeinderat auch damit auseinandersetzen."
Dabei werde auch das weitere Vorgehen besprochen. Natürlich wird man im Anschluss daran auch das Gespräch mit den Betroffenen suchen. Bisher sei auf den Brief aber noch keine Reaktion erfolgt, erklärt Dickmann, die deshalb keine hoheh Erwartungen hat: "Es wäre schön, wenn überhaupt mal jemand reagieren würde und auf uns zukommt." Das soll laut Leyn ja zu gegebener Zeit auch geschehen. Auch wenn er derzeit bei bestem Willen noch nichts über die geplanten Pflegeplätze sagen könne, denn "eine endgültige Entscheidung über die Anzahl der Pflegeplätze ist vom Gemeinderat noch nicht getroffen worden."
Erst im Zuge der Schaffung des Bauplanungsrechts werde hierzu eine Entscheidung im Gemeinderat gefasst. Und, das bekräftigt Leyn abschließend: "Im Entscheidungsprozess wird der Brief mit den vorgebrachten Bedenken mit abgewogen."
Es wird sich zeigen, ob das die beiden Häuser beruhigen kann. Denn die fürchten nichts weniger als dass der Wettbewerb "ruinös werden kann". Deshalb appellieren Zajac und Dickmann an Gemeinderat und Stadt, "auf dem vorhandenen Areal eine Nutzung [zu realisieren], die nicht die vorhandenen und bewährten Strukturen gefährdet, sondern sinnvoll ergänzt."
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.