Der Ausbau des Industriegebiets Nord steht in Schömberg auf der Tagesordnung. Zwei größere Fimen haben Interesse. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Sprenger: Ohne B 27-Umfahrung ist erfolgreiche Gewerbeansiedlung kaum möglich / Gas, Wasser und Breitband

Erweiterung des Industriegebiets Nord, B 27-Ortsumfahrung, Breitband- und Gasversorgung und nicht zuletzt der Neubau des Rathauses: "Im Städtle stehen einige große Aufgaben an", sagt Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, der im Frühjahr seine dritte Amtsperiode anstrebt.

Schömberg. "Das IG Nord und die B 27 sind zwei Seiten der gleichen Medaille", sagt der Bürgermeister: "Nur wer das verinnerlicht, kann erfolgreich eine Gewerbeansiedlung in Schömberg betreiben und muss sich nicht wie in der Vergangenheit mit ›Brosamen‹ derer begnügen, die verkehrsgünstig liegen."

Sprenger bringt es auf den Punkt: "Ohne die B 27-Umfahrung wird die Stadt keine attraktiven Ansiedlungserfolge im IG Nord erzielen können. So einfach ist die ungeschönte Wahrheit."

Zwar ist der Planungsstart für die Umfahrung für die zweite Hälfte des Jahres 2024 anvisiert, das freilich ist Sprenger nicht genug: "Wir sind beim Regierungspräsidium Tübingen dran, dass das eventuell schon etwas früher kommen kann." Mit der bisher in Ratshausen ansässigen Spedition Koch hat die Stadt natürlich einen großen Fisch an der Angel. "Mit Koch befinden wir uns auf der Zielgeraden. Es ist aber noch nichts unterschrieben", bekennt Sprenger.

Auch die Ansiedlung einer zweiten größeren Firma ist im Gespräch. Das Interesse sei immer noch grundsätzlich vorhanden, werde aber aufgrund der Corona-Krise etwas zurückhaltender betrieben, so Sprenger.

Allerdings würde diese Ansiedlung weiteren Schwerlastverkehr mit sich bringen. Im Rahmen der IG-Nord-Erweiterung ist zwar daran gedacht, den Verkehr über die Dautmerger und die Zimmerner Straße abzuwickeln, aber das ist laut Sprenger "nur eine Behelfslösung". Die Umfahrung mit direkter Anbindung des Industriegebiets sei einfach unerlässlich und würde selbstredend zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung des Areals führen.

In Verbindung mit der Gewerbeansiedlung steht auch der Ausbau des schnellen Internets: "Das ist eine Daueraufgabe, auch hinsichtlich der Anbindung der Schulen." Sprenger rechnet mit Kosten von rund 13,5 Millionen Euro innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahren: "Der Breitbandausbau wird uns auch finanziell erheblich fordern." So sei die Stadt schon seit längeren dabei, in jeder Straße, in der gegraben werden müsse, auch gleich Leerrohre mit zu verlegen.

Ein weiteres großes Investitionsprogramm mit einem Volumen von rund 750 000 Euro ist mit der Gasversorgung vorgegeben. Demnächst soll mit der Leitungstrasse über Schörzingen in Richtung Schömberger Gewerbegebiet Eichbühl begonnen werden: "Voraussichtlich im kommenden Frühjahr könnte dort dann Gas strömen." In Schörzingen sollen auch die Schule und die Halle angeschlossen werden.

Hinsichtlich der Erddeponie Herrlewasen gibt es laut Sprenger immer noch die Überlegung, dort Solarenergie flächenhaft nutzen zu können. Eine solche Anlage müsste aber ausgeschrieben werden. Seit Jahren hingegen würden die Fotovoltaikanlagen der Sonnenenergie Schömberg-Schörzingen hervorragend laufen. Die Stadt hat für die Nutzung die Dächer kommunaler Gebäude verpachtet.

Ein weiteres wichtiges Thema sei das Wasser, sagt Sprenger. "Wir überlegen, mehr Reservekapazität in unseren Hochbehältern zu schaffen." Dies werde auch Gegenstand bei den Haushaltsberatungen sein.