Vor dem Haus Bühler laden zwei Alteisen-Plastiken zum Besuch ein. Im Bild sind Dieter Wiedemann (links) und Herbert Kugele, der Sohn von Karl Kugele, zu sehen. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten von Karl Kugele verraten seinen Sinn für hintergründigen Humor

Von Wolfram Eitel

Schömberg. Im Schömberger Haus Bühler können wieder Kunstwerke von Karl Kugele bewundert werden, darunter eine ganze Reihe sehenswerter Exponate.

Man kann es immer wieder beobachten: Viele Besucher des Museums für Kunst und Geschichte im Haus Bühler verharren für eine Weile nachdenklich vor den Wurzel- und Schrottimpressionen Karl Kugeles. Vor allem die zuweilen bizarren Wurzelgebilde, die der 1997 verstorbene Schömberger Künstler über 30 Jahre hinweg gesammelt, gesäubert und konserviert hat, haben es den Besuchern angetan.

Angeregt durch die Namensgebungen für die einzelnen Werke spüren sie den Fantasien Kugeles nach. Beim gedanklichen Umsetzen der von ihm vergebenen Namensbezeichnungen in die konkrete hölzerne Formgebung empfinden sie wohl ein Erfolgsserlebnis.

Und manchmal wird dieses auch zum Ansporn für eine weitergehende vertiefende Betrachtung mit ganz individuellen Assoziationen. "Die Natur ist eine große Künstlerin", hat Karl Kugele selbst die vielfältige und immer wieder überraschende Formenvielfalt der gesammelten Wurzelkreationen bewundert.

Aber das kunstschaffende Schömberger Urgestein zieht die Kunstfreunde auch durch einen eigenwilligen hintergründigen Humor in seinen Bann. Da kann entweder schmunzelnd nachgedacht oder auch gleich tüchtig gelacht werden. Wie zum Beispiel im Raum "Naturwunder".

An der Wand dort hängt eine rundliche wohlgefällige Wurzelform, die mit "Sichtbare Stimmung eines Bajuwaren" überschrieben ist. Die Krachlederne und eine Maß Gerstensaft dazu kann man sich leicht vorstellen und fertig ist eine Lachportion, wie sie hätte vom Lach-Yogatrainer bei der Schömberger Glückswoche nicht besser hätte zubereitet werden können.

Sehenswert sind die zahlreichen Schrottplastiken, die Kugele seit 1972 aus schmiedeisernen Abfällen ehemaliger Fuhrwerke oder aus verrosteten landwirtschaftlichen Gerätschaften kreiert hat. Auch hier bezeugen gesellschaftskritische und teils sarkastische Überschriften den tiefsinnigen, hintergründigen Humor Kugeles, den man auch den "Schömberger Künstlerphilosoph" nannte.

Die jetzt vom Sohn des Künstlers, Herbert Kugele, und Dieter Wiedemann, dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins, zusammengestellte Ausstellung dürfte ein Vorläufer für die Arbeiten im kommenden Jahr sein. Da wird nämlich die Großausstellung zum 90-jährigen Geburtsjubiläum des Künstlers im Januar 2013 vorbereitet.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.