Noch ist die Geschäftsstelle des Verwaltungsverbands in der Schömberger Schillerstraße untergebracht. Ob das noch lange so sein wird, steht nicht fest. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Unterbringung der Geschäftsstelle löst in Verbandsversammlung heftige Diskussionen aus

Noch gar nicht spruchreif, schon ein Anlass für Argwohn: Die künftige Unterbringung der Geschäftsstelle des Gemeindeverwaltungsverbands hat in der Versammlung am Donnerstag im Dotternhausenener Rathaus eine längere Debatte ausgelöst. Das Ergebnis: Man ist sich uneins.

Dotternhausen. Die Frage ist: Braucht der Gemeindeverwaltungsverband eine neue Geschäftsstelle? Die beiden Wohnungen in der Schillerstraße neben dem Schulzentrum seien "zweckmäßig, aber nicht das, was man sich unter einem modernen Verwaltungsgebäude vorstellt", sagte Geschäftsführer Stephan Reuss.

Was tun? Das Gremium hatte bereits das Gebäude in der Alten Hauptstraße 6, das ehemalige Musikhaus Schreijäg, in Augenschein genommen, das zum Verkauf steht. Es verfügt über einen Verkaufsraum, ein Büro und ein Lager im Erdgeschoss sowie vier Wohnungen in den oberen Geschossen, von denen drei vermietet sind und eine als Musikschule genutzt wird. Stellplätze stehen nicht zur Verfügung. Nach Besichtigung und nichtöffentlicher Diskussion wurden ein Wertgutachten und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. So weit, so gut.

Stein des Anstoßes war der Vorschlag, den der Vorsitzende und Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger mündlich ins Spiel brachte: Im Zuge des Rathaus-Neubaus in Schömberg könnte ja versucht werden, den Gemeindeverwaltungsverband dort unterzubringen, "in irgendeiner Form, sei es zum Kauf oder zur Miete, bevor man sich über andere Standorte Gedanken macht", so Sprenger. Sein Vorschlag: auch diese Möglichkeit zu prüfen, um sich nicht "irgendwann dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, dass das die Gelegenheit gewesen wäre, die man verpasst hat".

Er sie sich aber auch bewusst, dass noch gar nicht klar sei, wie das neue Rathaus auf dem Platz neben dem alten aussehen soll und was mit dem alten Rathaus geschehen soll, das saniert werden müsse. Es sei auch unklar, wie Gerhard Reiner bemerkte, ob im Neubau genügend Raum zur Verfügung stehe und wie es mit der Parkplatzsituation aussehe. Tatsache sei, dass die Geschäftsstelle laut Verbandssatzung in Schömberg sein müsse.

In der Diskussion wurde die Befürchtung einer zu große Nähe zur Stadtverwaltung befürchtet. Wenn, dann nur mit einem separaten Eingang und nicht als Durchgangszimmer. Und es sei auf jeden Fall im Vorfeld zu klären, was die Stadt Schömberg wolle: Mit den Planungen für das Rathaus sei man "absolut am Anfang", antwortete Sprenger: "Bei der Vergabesumme brauchen wir einen Wettbewerb, erst dann kann eine klare Aussage gemacht werden."

Dormettingens Bürgermeister Anton Müller stellte fest: "Es wird eine wichtige politische Entscheidung sein, die den Verband und die Gemeinden beschäftigen wird." Die Stadt Schömberg habe einiges an Aufgaben zu lösen, bevor diskutiert und entschieden werden könne. Und bevor geprüft werde, ob es geht, sollte geprüft werden, "ob wir das in den Gemeinden auch wollen". Das müsse in der nächsten Verbandsversammlung am 2. April entschieden werden. Müller: "Ich weiß nicht, wo es hingehen wird. Ich weiß aber, dass es nicht einfach wird."

Um überhaupt entscheiden zu können, ob der Vorschlag geprüft werden soll, soll die Stadt Schömberg nach dem Wunsch des Gremiums bis spätestens 29. Februar Lagepläne unter Berücksichtigung der Umgebungsbebauung zur Verfügung stellen. Das wurde dann auch in den Beschlussantrag aufgenommen und einstimmig befürwortet.