Das Kurhaus ist ein beliebter Aufenthaltsort für Touristen. Foto: Touristik & Kur Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Tourismus, Einzelhandel und Gesundheit sind wichtige Standortfaktoren / Weniger los durch Corona-Pandemie

Schömberg. Die Glücksgemeinde Schömberg blickt bereits auf eine lange Tradition als Gesundheits- und Tourismusort im Nordschwarzwald zurück. Vom klassischen Kurort habe sie sich in den vergangenen Jahren hin zu einer heilklimatischen Naturerlebnisgemeinde entwickelt, heißt es in einer Mitteilung der Touristik und Kur Schömberg. Gemeinsam mit der stark ausgeprägten Einzelhandelsstruktur bildeten diese Bereiche einen wichtigen Wirtschafts- und Standortfaktor für die Gemeinde.

 

Das Jahr 2019 sei laut Mitteilung ein erfolgreiches Jahr für den Tourismus in der Gemeinde gewesen, der auch maßgeblich von den drei ortsansässigen Kliniken und dem Berufsförderungswerk profitiere. So wurden laut der Schwarzwald Tourismus GmbH in der Übernachtungsstatistik der Gemeinde im Jahr 2019 insgesamt 254 293 Übernachtungen inklusive Privatvermieter, Dauercamping und Co. erfasst. Dies bedeute im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um knapp zehn Prozent. Der Großteil mit einem Anteil von knapp 69 Prozent entfalle dabei auf die Vorsorge- und Rehakliniken im Ort. Die Steigerung lasse sich laut Mitteilung auch dadurch erklären, dass die Kliniken nach umfangreichen Sanierungen die Kapazitäten wieder hochgefahren haben. Bürgermeister Matthias Leyn zeigt sich erfreut über diese Entwicklung: "Wir können sehr stolz auf diese Entwicklung sein und die Zahlen zeigen auch, wie viele Menschen unsere Kliniken und die touristischen Leistungsträger Jahr für Jahr in unsere Gemeinde bringen. Zu diesem Sektor bekennen wir uns als Gemeinde sehr klar, denn er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor."

Nicht mehr aufholbar: Betten können nicht mehrfach belegt werden

Prognosen zufolge hätte sich dieser positive Trend im Jahr 2020 fortgesetzt. Durch Betriebsschließungen in der Hochphase von Corona und einer Reduzierung der Belegung bei den Kliniken sei in diesem Jahr jedoch mit einem Einbruch zu rechnen. Allein im Zeitraum Januar bis Mai verzeichnet die Statistik ein Minus von 26,7 Prozent bei Übernachtungen. Dieses wird in diesem Jahr nicht mehr aufzuholen sein, da Betten schließlich nicht mehrfach belegt werden können, heißt es in der Mitteilung.

Christoph Eck, Vorsitzender des Tourismus, Handel und Gewerbe Schömberg, betont: "Die Corona-Pandemie und die getroffenen Maßnahmen haben uns und unsere Betriebe vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Dennoch sind die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch unserer Gäste richtig gewesen und es ist notwendig, dass wir uns auch weiterhin an diese Maßnahmen halten."

Da es sich beim Tourismus um eine Querschnittsbranche handele, profitierten neben den Leistungsträgern an sich weitere vor- und nachgelagerte Wirtschaftszweige vom Tourismus in der Glücksgemeinde – zum Beispiel das ortsansässige Handwerk. Ein weiterer wichtiger Profiteur ist der Einzelhandel. Dieser profitiere sowohl von Übernachtungsgästen als auch von Tagesgästen.

Die Corona-Pandemie und vor allem auch die Phase des Hochfahrens habe gezeigt, wie wichtig der Tourismus für den Einzelhandel sei, denn ohne Gäste von Außen reiche der Umsatz nicht zum Überleben, ist sich Marina Moser, Leiterin der Touristik und Kur, die auch für das Stadtmarketing mit verantwortlich ist, sicher. Neben den Betrieben profitierten aber auch die Bürger der Gemeinde vom Tourismus. Touristisch geprägte Gemeinden haben laut Mitteilung allgemein eine stärker uns besser ausgeprägte Freizeitinfrastruktur und auch eine größere Dichte an Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben.

Um den Tourismus und Einzelhandel auch zukünftig attraktiv gestalten und gegen die Konkurrenz bestehen zu können, sei für die Zukunft eine klare Positionierung notwendig. "Unser gemeinsames Ziel ist es, Schömberg zukünftig noch stärker als heilklimatische Naturerlebnisgemeinde zu positionieren und das Angebot in diesem Bereich stärker auszubauen", so Moser. "Der Bau unseres Aussichtsturms Himmelsglück stellt hierfür die Schlüsselinvestition der Gemeinde Schömberg dar und wir erhoffen uns dadurch auch weitere Investitionen von anderer Seite, um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen", so Leyn.

Moser, Leyn und Eck freuen sich, dass bereits ein erster privater Investor gefunden wurde, der das Angebot des Turms durch eine Flyline und eine Flying-Fox ergänzt. Eck erläutert: "Auch die ersten Hoteliers und Einzelhändler planen aktuell bereits weitere Investitionen in die Infrastruktur und wir können in den kommenden Jahren sicher noch mehr erwarten."

Insgesamt blicken alle positiv in die Zukunft und man freue sich auf die neuen Attraktionen, die aktuell im Entstehen sind.