Sophia Kirschbaum spielt auf der Klarinette während des Online-Unterrichts, den die Stadtkapelle Schömberg während der Corona-Krise anbietet. Auf dem Laptop ist Dirigent Thomas Scheiflinger zu sehen, der den Unterricht leitet.Foto: Hotz Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Corona-Virus zwingt zum Online-Unterricht / Seekonzert auf Kulturbühne im Juli abgesagt

Die Corona-Krise trifft die Vereine mit voller Wucht – so auch die Stadtkapelle Schömberg. Öffentliche Auftritte und gemeinsame Proben sind derzeit kaum möglich. Das Vereinsleben liegt weitgehend brach.

Schömberg . Angesichts der Corona-Pandemie hat sich die Stadtkapelle daher ein alternatives Programm überlegt. Der Unterricht von rund 50 Musikschülern mit Ausnahme der Blockflöten und der musikalischen Früherziehung erfolgt derzeit per Video.

Weil der Vorspielnachmittag, der am 5. Mai hätte stattfinden sollen, abgesagt werden musste, haben die Kinder der Jugendgruppe und Jugendkapelle ein Video gedreht, in dem sie ihre Instrumente entweder erklären oder etwas darauf spielen.

Der Wunsch der Jugendlichen ist es, aus den Videos eine Reihe mit fünf oder sechs Folgen zu produzieren, die vermutlich Ende Juli auf den Internet-Plattformen der Stadtkapelle veröffentlicht werden sollen.

Den Jugendleitern Daniel Saffrin und Volker Pfister liegt es am Herzen, dass "der Kontakt zu den Auszubildenden gehalten wird und dass die Kinder trotz der aktuellen Situation weiter am Ball bleiben". Daher sollen auch Klangbeispiele einzelner Instrumente auf der Homepage zum Anhören online gestellt werden. Das Ganze soll in Abstimmung mit der Jugendmusikschule Zollernalb verwirklicht werden; gemeinsam will man nach einer Lösung suchen.

Als Notlösung hat sich der Online-Unterricht gut bewährt, Schüler und Ausbilder sind nach Angaben der Jugendleiter sehr zufrieden. Das bestätigt auch Sophia Kirschbaum, die den Unterricht in der jetzigen Form zwar ebenfalls gut findet, sich gleichwohl aber wieder auf den Präsenzunterricht bei Dirigent Thomas Scheiflinger freut.

Wie Jugendleiter Saffrin weiter betont, sei nun auch der Unterricht in Gruppen von bis zu fünf Personen an Blasinstrumenten wieder möglich: "Natürlich mit den entsprechenden Corona-Schutzmaßnahmen, so dass niemand gefährdet wird." In Abstimmung mit der Jugendmusikschule und der Stadtverwaltung werde an einer Lösung gearbeitet, um trotz der strengen Vorgaben den Präsenzunterricht zu ermöglichen. Junge und ältere Mitglieder der Stadtkapelle haben sich während der Zeit ohne öffentliche Proben an der "KlopapierChallenge" beteiligt, die in den sozialen Medien für Furore sorgt. Bei den aktiven Musikern finden Besprechungen online über "MS-Teams" statt, was auch eine Lösung für die Zukunft sein könnte – sowohl für die Beratungen der Aktiven als auch bei der Jugend, wenn ein Präsenzunterricht nicht möglich ist.

Aber nicht nur der Probenbetrieb leidet unter der Corona-Krise. Auch Veranstaltungen der Stadtkapelle sind dem Virus zum Opfer fallen. So musste das Seekonzert, das im Juli auf der neuen Kulturbühne am Stausee stattfinden sollte, abgesagt werden. Ob das Jahreskonzert der Stadtkapelle im November über die Bühne gehen wird, steht noch nicht fest.

Die Musiker der Stadtkapelle hoffen, dass nach der Sommerpause unter bestimmten Bedingungen wieder Musikproben angeboten werden können. Fazit des Vorstands: "Die Stadtkapelle hofft, bald wieder spielbereit zu sein."

 Für Fragen steht Jugendleiter Daniel Saffrin (daniel saffrin@sk-schoemberg) zur Verfügung.