Die Geschäftsstelle des Gemeindeverwaltungsverbands befindet sich in der Schillerstraße in Schömberg. Überlegt wird, sie ins Schömberger Rathaus zu verlegen, das saniert und einen Neubau erhalten soll.Archiv-Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Versammlung einigt sich nach Diskussion auf Planungsauftrag an Stadt Schömberg mit zwei Varianten

Die Frage, ob die Geschäftsstelle des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal von der Schillerstraße in die Nähe des künftigen Schömberger Rathauses umzieht, hat in der Verbandsversammlung für Kontroversen gesorgt. Nur mühsam einigten sich alle auf einen gemeinsamen Nenner.

Schömberg. Ausgangspunkt war der Antrag von Daniel Saffrin in der Sitzung am 6. Februar, "zeitnah über die zukünftige Unterbringung der Verbandsgeschäftsstelle zu entscheiden". Doch die Corona-Krise hinderte die Vertreter der Gemeinden daran, wie gewünscht bis Ende März eine Entscheidung zu treffen. Denn die Stadt Schömberg brauche, so der Verbandsvorsitzende und Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, eine Grundsatzentscheidung, welche die Weichen für die Rathausplanung stelle.

Mittlerweile haben sich alle Verbandsgemeinden mit dem Thema befasst. Dabei ergab sich ein uneinheitliches Bild. Während Schömberg, Dotternhausen und Ratshausen einen räumlich getrennten Standort im Rathaus in der Alten Hauptstraße begrüßen und damit, so Sprenger, "Sympathie" für einen Umzug erkennen lassen, lehnen Dautmergen, Dormettingen, Hausen am Tann, Weilen unter den Rinnen und Zimmern unter der Burg eine gemeinsame Unterbringung von Stadtverwaltung und Verband ab. Fünf Gemeinden sehen keine Notwendigkeit einer räumlichen Nähe, um die Zukunftsaufgaben bestmöglich zu bewältigen. Dotternhausen schlägt laut Amtsverweser Alfons Kühlwein eine "optionale Planung" vor.

Reuß mit eingebunden

Stefan Weiskopf verwahrte sich gegen Vorwürfe, in Hausen sei das Thema nichtöffentlich behandelt worden. Nach Meinung von Sprenger könne man in Zusammenhang mit der räumlichen Unterbringung durchaus einmal die Rolle und die Aufgaben des Verbands diskutieren. Wer das jetzige Schömberger Rathaus sehe, dem werde die Notwendigkeit eines Um- und Neubaus sofort klar. Es gehe jetzt um die Weichenstellung für die Planung.

Andreas Koch (Ratshausen) wollte vor einer Entscheidung lieber Zahlen auf dem Tisch haben. Die Intention von Heiko Gerstenberger (Schömberg), zweigleisig zu planen, deckte sich mit der Sprengers. Anton Müller (Dormettingen) forderte: "Alle Ideen des Verbands müssen eingebracht werden."

Einem Vorstoß von Alfons Kühlwein folgten etliche Delegierte: Der Verbandsgeschäftsführer Stephan Reuß solle in die künftigen Planungen und Entscheidungen eingebunden werden. "Vertrauen Sie uns einfach", reagierte der Schömberger Bürgermeister auf geäußerte Zweifel. Die Stadt verfolge die Idee der neuen Unterbringung "aus Verantwortung für den Verband".

Kritik an den Plänen äußerte Hans Joachim Lippus (Dautmergen). Am Thema könne man "gut ablesen, wie gut oder wie schlecht die Zusammenarbeit ist".

Er bestand darauf, den ersten Teil des Beschlussantrags, wonach die Stadt Schömberg die "räumlich getrennte, benachbarte Unterbringung des Gemeindeverwaltungsverbands in den weiteren Planungen" berücksichtigen solle, mit dem Zusatz zu versehen: "Die Stadt Schömberg trägt die Kosten der Planung." Die Entscheidung, so der zweite Teil des Beschlussantrags, sei auf Grundlage der vorgelegten Planungen und unter Berücksichtigung der finanziellen Auswirkungen zu treffen. Einstimmig stimmte die Versammlung zu, dass Reuß "in die weiteren Überlegungen einbezogen wird".