Das Projekt "Neue Mitte" auf dem ehemaligen BFW-Gelände an der Hugo-Römpler-Straße kommt nicht voran. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Fraktion wirft Bürgermeisterin einseitiges Verhandlungsgebaren vor / Entscheidung auf September vertagt

Von Steffi Stocker

Schömberg. Das ehemals vom Berufsförderungswerk (BFW) als Zentrum II genutzte Areal bietet viel Entwicklungspotenzial. Einzelhandelsgeschäfte und Wohnungen könnten dort untergebracht werden. Obwohl der Gemeinderat bereits für das Projekt votiert hatte, vertage er in seiner jüngsten Sitzung weiterführende Entscheidungen.

Somit liegt die Entscheidung des Gremiums, ob das Vorhaben der Investorengruppe Krause platzt oder fortgeführt wird, erst einmal auf Eis. "Für 750 Quadratmeter wurde aus Schömberg selbst Interesse angemeldet", berichtete Bürgermeisterin Bettina Mettler von Ergebnisse einer entsprechenden Informationsveranstaltung für den Einzelhandel. Insgesamt sollen 4100 Quadratmeter Verkaufsfläche in der "Neuen Mitte" entstehen. Auch ein Lebensmittelvollsortimenter soll sich dort ansiedeln.

"Das ist überzogen in der Nähe des bestehenden Marktes", warf Joachim Zillinger ein. Gleichzeitig warf er Mettler vor, die Verhandlungen mit dem Marktbetreibers abgebrochen zu haben. Vehement verwahrte sich die Bürgermeisterin mit Verweis auf dreieinhalb Jahre andauernde Kontaktaufnahme dagegen. Laut Bürgermeisterin Mettler gab es von der Discount-Kette gar keine Reaktion und vom Betreiber sogar eine Absage.

Zillinger indes vermisst ein Verkehrskonzept für den Bereich und hielt den Planern vor, die Anregungen aus dem Gremium nicht in die Planentwicklung aufgenommen zu haben. "Es sind zu viele Punkte offen und die CDU-Fraktion wird die Anträge ablehnen", sagte Zillinger zu den vorgesehenen Punkten, einer Änderung des Flächennutzungsplans und der Bebauungspläne. Ungehalten reagierte daraufhin Egbert Irmscher. "Sie waren bei den Gesprächen nie dabei und haben sich nicht mal entschuldigt", hielt der Planer Zillinger entgegen, dass der Einzelhandel vor Ort dafür plädiere, dass etwas passiere. Oliver Zajac freute sich, dass die Ratskollegen sich der Haltung der UWV anschlossen und plädierte dafür, dass die Gemeinde selbst das Areal überplanen soll. Sein Fraktionskollege Gerold Kraft äußerte dagegen Zweifel, ob dann nicht eine Chance vergeben werde. "Es wäre fatal, das Buch zu zu klappen, zumal die Detailplanungen verhandelbar sind", warb Helmut Sperth (SPD) für das Vorhaben. "Emotionen sind nie gut für eine klare Entscheidung", brachte Kraft schließlich die Vertagung bis September auf den Weg.