Palmbühlpfarrer Josef Schäfer steht auf der mit vielen Danktafeln behängten Judas-Thaddäus-Kapelle, die 90 Jahre alt ist. Ein weiteres Jubiläum auf dem Palmbühl hängt mit Pater Pio zusammen, dem ein eigenes Denkmal gewidmet ist: Vor 100 Jahren haben sich bei Pater Pio die Wundmale Jesu gezeigt. 150 Jahre alt ist der Kreuzweg auf dem Palmbühl. Unser Bilder zeigen die letzte Kreuzwegstation, auf deren Rückseite vermerkt ist, dass Elisabeth Schmidberger den Kreuzweg 1868 gestiftet hat. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Mehrere Jubiläen werden an dem Wallfahrtsort gefeiert / Weihbischof Kreidler kommt am 6. Mai

"Das wird ein besonderes Jahr", sagt Pfarrer Josef Schäfer. Denn auf dem Palmbühl gibt es mehrere Jubiläen zu feiern: So besteht der Kreuzweg seit 150 Jahren, die Judas-Thaddäus-Kapelle ist 90 Jahre alt, und vor 100 Jahren haben sich die Wundmale Jesu bei Pater Pio gezeigt.

Schömberg.Der Außenbereich des Palmbühls beherbergt neben dem Kreuzweg mit 14 Stationen auch zwölf Heiligtümer, die idyllisch in einem kleinen Wald neben der Wallfahrtskirche stehen.

Der Kreuzweg auf dem Palmbühl ist vor 150 Jahren gestiftet worden. 1870 hatte Stadtpfarrer Johannes Evangelist Bock vom Ordinariat die Erlaubnis zu seiner Einweihung erhalten.

"Elisabeth Schmidberger, ledig, früher Pfarrhaushälterin, gestorben 1869", so heißt es in den Chroniken, "habe 300 Gulden zu einem Kreuzweg oder Kreuzwegstationen gestiftet, die an der Palmbühlsteige aufzustellen sind." 40 Jahre später ließ Stadtpfarrer Aicher den Kreuzweg renovieren und ihn so anlegen, wie man ihn heute kennt.

Ein weiteres Heiligtum ist die Judas-Thaddäus-Kapelle, die seit 90 Jahren besteht. Diese wurde im September 1928 von Bischof Johannes Baptista Sproll geweiht. Sproll war von den nationalsozialistischen Machthabern am 23. Juli 1938 der Diözese verwiesen worden, in die er erst 1945 zurückkehren konnte.

Viele Votivtafeln an der im Stil einer Blockhütte erbauten Kapelle zeigen, "welch große Anzahl von Betern Hilfe durch die Fürbitte dieses Heiligen erfahren haben", ist im Palmbühl-Führer zu lesen. "Jeden Tag kommen Hilfesuchende mit ihren Nöten hierher", sagt Pfarrer Schäfer, "und hängen Danktafeln an die Kapelle."

Ein weiteres Jubiläum auf dem Palmbühl betrifft Pater Pio, dem ein eigenes Heiligtum geweiht ist. Vor 100 Jahren haben sich die Wundmale Jesu bei Pater Pio gezeigt. Er starb 1968 und wurde von Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1999 seliggesprochen. Er gilt als einer der größten Gottesmänner des vergangenen Jahrhunderts. Ihm wurde die Fähigkeit zugesprochen, Leiden zu lindern und zu prophezeien.

Wie diese Jubiläen gemeinsam begangen werden sollen, ist laut Pfarrer Schäfer noch unklar. Fest steht jedoch, dass es im September einen speziellen Festtag geben wird.

Zuvor aber stehen auf dem Palmbühl während der Pilgersaison noch eine ganze Reihe von Festen und besonderen Anlässen an. Pfarrer Schäfer freut sich besonders auf den 6. Mai. An diesem Tag wird der ehemalige Weihbischof Johannes Kreidler den Palmbühl besuchen und die Maiandacht mitgestalten, bei der auch der Kirchenchor Schömberg und der Musikverein Ratshausen dabei sein werden.

Am 1. Mai sind die "Singenden Schäfer von der Zollernalb" auf dem Palmbühl, an Christi Himmelfahrt, 10. Mai, die "Gnadenthaler Stubenmusik", an Pfingstsonntag, 20. Mai, kommt der Kirchenchor aus Hausen am Tann und am Pfingstmontag, 21. Mai, wird das "Kiene-Vater-Sohn-Enkel-Trio" die Maifeier umrahmen.