Die Fethi-Camii-Moschee in Schömberg: Der Muezzin-Aufruf zum Gebet soll eine einmalige Sache gewesen sein. Foto: Archiv

Video macht im Städle die Runde. Geschehen war laut Bürgermeister Sprenger genehmigt, aber einmalig.

Schömberg - Für Aufsehen und Unverständnis hat in Schömberg am vergangenen Freitag um halb zwei ein lauter Muezzin-Ruf aus der örtlichen DITIB-Fetih-Camii-Moschee gesorgt.

Das Geschehen wurde auch per Video von Passanten festgehalten, auf dem der längere Ausruf gut zu hören ist. Das Video machte im Städtle sofort die Runde und wurde vielfach geteilt.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bestätigte gegenüber dem Schwarzwälder Boten, dass er den Muezzin-Aufruf auf Antrag des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Fethi Camii einmalig genehmigt habe: "Ich bin vom Grundgesetz her zur religiösen Neutralität verpflichtet", sagte er.

Nachdem es aber einigen Protest aus der Bürgerschaft gegen den Muezzin-Ruf gegeben habe, habe er die Angelegenheit sofort mit den Verantwortlichen besprochen und geregelt. Sprenger: "Der türkisch-islamische Kulturverein hat reagiert und zugesichert, in Zukunft auf Muezzin-Rufe zu verzichten."

Die Moschee in der Dorfgasse 18 wurde am 31. Mai 2003 eingeweiht. Das Gebäude beinhaltet auf 900 Quadratmetern Nutzfläche ein Lokal, einen Jugendraum, einen Unterrichtsraum, Gebetsräume und Wohnungen. Sie wird vom Türkisch-Islamischen Kulturverein Fethi Camii Schömberg betreut.

Wie berichtet, hat der Verein kürzlich beantragt, direkt an der Moschee ein neues Bildungszentrum zu bauen. Der Gemeinderat stimmte zu.