Die Zwanzger ziehen bei der Hauptversammlung der Zunft im Häs in die Stauseehalle ein. Foto: Dillmann

Narren bereiten Besuch des Ministerpräsidenten vor. 360-Grad Kamera soll zum Einsatz kommen.

Schömberg - Die Schömberger Narren freuen sich auf den Besuch von Landesvater Winfried Kretschmann, der mit seiner Frau Gerlinde zur Fasnet ins Städtle kommen will.

Die Generalversammlung der Narrenzunft in der Stauseehalle markierte den Startschuss für die Fasnetszeit. Gleich zu Beginn ertönte der Narrenmarsch, zu dem die 15 Zwanziger im Narrenhäs einmarschierten. Zunftmeister Bernhard Wuhrer gestand: "Schon so oft gemacht, und trotzdem ist man immer wieder aufgeregt."

Wuhrer betonte, die Zunft wolle eine bodenständige, aber lebendige Fasnet erhalten: "Diese sollen auch noch unsere Kinder und Enkel erleben können." Nach seiner Auskunft gibt es 1760 erfasste Häser, davon 858 Samtnarren, 71 Leinennarren, 796 Fuchswädel und 24 Einzelfiguren. Im Jahr 2017 seien elf neue Häser dazugekommen.

Bei den Sitzungen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte sei auch das neue Museum im Narrenschopf "museum4punkt0" behandelt worden. Dabei handelt es sich um ein Förderprojekt des Bunds, bei dem es um die Digitalisierung des Museums gehe. Zu diesem Zweck soll am Fasnetssonntag ein Aufnahmeteam die Bolones mit einer 360-Grad-Kamera filmen. Zum anderen sei die Aufnahme der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes thematisiert worden. In diesem Jahr gebe es noch eine weitere Besonderheit: Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Frau Gerlinde wollen die Narrenhochburg Schömberg besuchen. Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bemerkte dazu: "Der Stellenwert unserer Fasnet hat über die Stadt hinaus Strahlkraft."

Schriftführer Rolf Schwenk erinnerte an die vergangene Saison. Säckelmeister Roland Mager informierte über die Kasse. Ihm wurde von den Kassenprüfern Albert und Rudolf Schmidberger, die für ein weiteres Jahr gewählt wurden, eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt. Die Entlastungen führte Bürgermeister Sprenger herbei.

Das örtliche Narrenmuseum besteht nunmehr seit 30 Jahren. So wurde angekündigt, dass es zu diesem Anlass am 21. Mai in der Alten Schule eine Feier plus einen "Tag der offenen Tür" geben werde. Obwohl das Museum schon so lange bestehe, würde es immer noch viele Schömberger geben, die es noch nie besucht hätten, betonte Wuhrer. Das Jubiläum solle daher auch dazu genutzt werden, den Schömbergern die Geschichte der Zunft und der Fasnet nahe zu bringen.

Die Narrenräte Manuel Bross und Martin Schaller wurden mit dem bronzenen Hausorden geehrt, Narrenrat Oli Haas freute sich über den silbernen Hausorden.

Zunftkämmerer Oli Haas wurde 1998 in den Narrenrat gewählt. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehörten die Zunftstube, das Museum und die zunfteigenen Häser. So müssen für jede Fasnet die Einzelhäser an Personen verteilt und anschließend auch wieder aufgearbeitet werden.

Manuel Bross ist seit 2008 im Narrenrat und wurde schon nach kurzer Zeit "zweiter Hallenchef". Er sei bis spät in der Nacht in der Halle und am anderen Morgen als Erster wieder da, sagte Wuhrer.

Auch Martin Schaller wurde 2008 in den Narrenrat gewählt. Schaller helfe, wo er könne, und sei auch mit schwerem Gerät zur Stelle. Außerdem zähle der Marktplatz zu seinem Aufgabenfeld. Wuhrer: "Auf ihn ist Verlass."