Gemeinderat beschließt "Schömberger Tage der Fotografie"
Von Andrea Fisel
Schömberg. Wenn im Gemeinderat Schömberg über alle Fraktionen hinweg eine einhellige Meinung vorherrscht und innerhalb weniger Minuten ein Beschluss gefasst wurde, dann musste eine ganz gewichtige Angelegenheit vorliegen: Die Erfolge des Fotoherbstes 2011 sollen nicht in Vergessenheit geraten.
Oder, wie sich Gerold Kraft als Sprecher der Unabhängigen Wählervereinigung, treffend äußerte: "Die Flammen sollen am Lodern gehalten werden." Noch allzu gut im Gedächtnis haften die imposanten Porträts der Open-Air-Ausstellung "Schömberger" im Kurpark, die überaus gut besuchten Workshops mit dem renommierten Hamburger Fotografen Christian Popkes, anregende Fotowettbewerbe sowie reizvolle Bilder-serien in den Schaufenstern der Schömberger Geschäfte. Viele Besucher wurden davon angezogen, alle Teilnehmer versprachen wiederzukommen, so manches Talent konnte entdeckt oder begeistert werden. Schömberg erschien in internationalen Fotozeitschriften und in der überregionalen Presse. Unerwartet viele Sponsoren beteiligten sich und neue haben sich bereits angekündigt.
"Wir alle haben den Fotoherbst sehr positiv erlebt", vertrat Joachim Zillinger die Meinung der CDU-Fraktion, "wir sollten diese Aktion nicht nur alle zwei Jahre machen." Ganz sicher war sich auch Helmut Sperth, der für die SPD-Gemeinderäte sprach, dass das Konzept von Popkes, das dem Gemeinderat vorlag, zwar überarbeitet werden müsse, Teile davon aber schon in diesem Jahr anlaufen sollten: "Sie passen in unser Glückskonzept und können in die Glückswoche integriert werden."
Trotz der allgemeinen Begeisterung gab Bürgermeisterin Bettina Mettler zu bedenken: "In der Sitzung vom 15. Dezember 2011 beschloss der Gemeinderat, die ›Glückswoche‹ ab 2012 im Wechsel mit dem Fotoherbst alle zwei Jahre stattfinden zu lassen; deshalb sind im laufenden Haushalt keine Mittel dafür vorgesehen." Die Schömberger Fotografin Christa Kusterer bot für das Foto-Projekt ihre tatkräftige Unterstützung an: "Ich werde als Sprachrohr zwischen hier und Popkes in Hamburg fungieren sowie vor Ort als linke und rechte Hand wirken; außerdem steht der gesamte Fotoclub hinter mir und arbeitet ehrenamtlich mit."
Möglichkeiten, die Kosten durch eingesparte Personalmittel, breiteres Sponsoring und verstärkte ehrenamtliche Mitarbeit zu stemmen, wurden zwar in Erwägung gezogen, müssen allerdings noch im Detail ausgearbeitet sowie in Abstimmung mit Popkes und dessen Konzept festgelegt werden. 13 000 Euro außerplanmäßige Mittel werden jedoch von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.