Nepo Fitz begeisterte das Publikum in Schömberg mit seinem Gorilla-Tanz. Foto: Schneider Foto: Schwarzwälder Bote

Kabarett: Nepo Fitz in Schömberg

Schömberg. Er nennt sich selbst eine "Rampensau": Nepo Fitz ist Satiriker, Stand-up- Comedian und Rocker, der schon zum zweiten Mal auf der Seh(e) Bühne in Schömberg gastierte. Diesmal mit der Frage "Saumensch – Wie bist’n Du drauf?". Kein Tabu ist seiner Revolverschnauze zu heilig, alles wird durch den Kakao gezogen; von deutschem Schlager über die satanischen Einflüsse der Volksmusik bis zur 3000 Jahre alten Mumie von Heino und den analytischen Liebesliedern von Herbert Grönemeyer.

Das Fazit von Fitz zu diesem Themenkreis: Deutsche und Österreicher müssen endlich merken, dass man Leuten das Studium der Künste nicht verbieten darf, denn – in direktem Verweis auf einen historischen Politiker – sonst kommt dabei oft viel Schlimmeres raus.

Die rechte Szene, Reichsbürger, laut Fitz diejenigen die glauben, dass das Deutsche Reich in Wahrheit noch existiert, bekamen natürlich auch ihr Fett weg. "Krypto-Faschisten" nennt er sie, die AfD, "Bonzai Hitler", die rufen "Heil Hitler", und kleinlaut hinzufügen: "aber nur ein ganz kleines Heil Hitler", "Ausländer raus, ja aber nicht alle". Erst schreien, aber dann von nichts gewusst haben.

Impfgegner auf die Schippe genommen

Noch lieber, sagt Fitz, sind ihm die Impfgegner. So zitiert er die niederbayerische Mutter: "Mein Bub braucht keine Impfung gegen Hirnhautentzündung." "Wo sie Recht hat, hat sie Recht", meint Fitz, "denn in Teilen Niederbayerns ist eine Gehirnhautentzündung faktisch unmöglich."

Und der erwachte Wahrheitsforscher, derjenige der sagt, er ist aufgewacht und hat der Mainstream-Propaganda abgeschworen, der muss eines Tages damit rechnen, sagt Fitz, dass er wirklich aufwacht, mit einem Brett vor dem Kopf, wo draufsteht "dieses Gedankensystem ist bis auf Weiteres geschlossen".

Auf der Suche nach dem Saumensch in einem selbst kommt Fitz schließlich zu dem Ergebnis, dass Menschen zu wenig wertgeschätzt werden. Keiner lobt den Anderen. Ein Lob lässt Menschen aufblühen.

Das Publikum in der ausverkauften Seh(e) Bühne lobte Fitz mit viel Gelächter und Applaus, obwohl vielleicht ein Thema zu kurz kam: Es gab keine Spitzen gegen die Schwaben. Vielleicht war das dem Saubayer auch zu heikel, nachdem er sich so weit nach Württemberg vorgewagt hatte.