Der Musikverein Schömberg kehrt nach mehreren Jahren für sein Jahreskonzert ins Kurhaus zurück.Foto: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Hauptkapelle begeistert auch im Zusammenspiel mit Jugendorchester / Rückkehr ins Kurhaus

Wie viele Elemente gibt es? Laut Periodensystem sind bisher 118 bekannt. Nach der Vorstellung des griechischen Philosophen Empedokles sind es aber nur vier: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Unter diesem Motto stand das Jahreskonzert des Musikvereins Schömberg am Samstag.

Schömberg. Rund 150 Zuhörer kamen am Samstagabend trotz Corona-Virus zum Konzert des Musikvereins ins Kurhaus. "Man kann auch nicht alles absagen", befand der Vorsitzende Jürgen Misztl. Die Ansteckungschance sei ohnehin gering, so Misztl der auch beim DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis tätig ist.

Und so kamen die Gäste in den Genuss der Musik der 39-köpfigen Hauptkapelle unter Leitung des Dirigenten Uwe Forstner. Seit September vergangenen Jahres haben sie sich auf dieses Konzert vorbereitet. Sie boten ein Programm aus Rock- und Pop-Klassikern, klassischen Werken, Polkas und Filmmusiken. "Ein Feuerwerk der Blasmusik", kündigte Misztl an.

Passende Bildmotive auf Leinwand projiziert

Die Moderatorinnen Lara Massier und Anna Bertsch, beide normalerweise als Klarinettistinnen tätig, führten durch den Abend. Sie stellten die einzelnen Stücke vor und gaben interessante Hintergrundinformationen zu deren Bedeutung und Entstehungsgeschichte. Außerdem wurden per Beamer zu den Liedern passende Bildmotive auf die Leinwand hinter den Musikern projiziert.

Mit "Rise of the Firebird" eröffneten die Musiker das Konzert. Das energiegeladene und fanfarenbepackte Stück brachte die Zuhörer in die richtige Stimmung – ein klarer Bezug zum Element Feuer. Es folgte eine Version von "Stairway to Heaven". Stimmungsvoll war diese Rockballade arrangiert, auch wenn die Zuhörer auf das Gitarrensolo verzichten mussten.

Anschließend betraten die Blöckflötenkinder der Ludwig-Uhland-Schule unter Leitung von Beate Krause die Bühne. Die Erst- und Zweitklässler präsentierten die Töne, die sie mittlerweile gelernt haben. Die Töne wurden aber nicht nur einzeln vorgestellt, sondern auch in Kinderliedern kombiniert vorgespielt.

Dann war die Bläserklasse an der Reihe. Unter Leitung von Frank Langguth spielten sie Beethovens "Ode an die Freude". Auch das Stück "Aura Lee", das mancher Zuhörer in seiner modernen Version als "Love Me Tender" von Elvis Presley kennt, gaben sie zum Besten.

Nach der Bläserklasse folgte das Jugendorchester. Sie spielten die von John Williams stammenden Filmmusiken "Star Wars" aus dem gleichnamigen Film und "Hedwig’s Theme" aus der Harry Potter-Reihe. Außerdem präsentierten sie "You Raise Me Up".

Jung und Alt spielen gemeinsam

Das Jugendorchester blieb auf der Bühne und musizierte gemeinsam mit der Hauptkapelle den "Feather Song" aus Forrest Gump und "Smoke on the Water" von Deep Purple. Dies zeige, dass Jung und Alt gemeinsam spielen könnten, meinten die Moderatorinnen.

Die Hauptkapelle hatte noch eine Filmmusik auf Lager. Sie spielten "Over the Rainbow" aus The Wizard of Oz. Die Moderatorinnen wiesen auf die jüdische Entstehungsgeschichte und den Bezug zum Holocaust des Liedes hin. Die Feuerfest-Polka von Johann Strauss leitete in die Pause über, in der sich die Gäste mit Essen und Trinken versorgen konnten.

Die zweite Hälfte des Konzertes eröffnete die Hauptkapelle mit fünf Sätzen aus Händels Feuerwerksmusik. Im Anschluss folgten vor allem beim jüngeren Publikum vertraute Klänge. Die Musiker spielten ein Medley der Filmmusik aus der weltweit erfolgreichen Serie "Game of Thrones". Diese Musik wurde übrigens vom Deutsch-Iraner Ramin Djawadi komponiert. Auch hier war wieder ein Bezug zu den Elementen vorhanden, da die Serie auf der Romanvorlage "A Song of Ice and Fire" beruht.

Ausflüge in die Elemente Luft, Wasser und Erde machte die Kapelle mit "In the Stone", "Böhmischer Wind" und der "Bodensee-Polka". Das kam beim Publikum an. So gut sogar, dass die Musiker zwei Zugaben spielen mussten.

Nach vielen Jahren wieder im Kurhaus

Der Vorsitzende Misztl war mit dem Abend sehr zufrieden. Ihn freute der Besuch befreundeter Musikvereine beim Konzert. Besonders der der Kameraden aus Hofweier bei Offenburg. Ein Gegenbesuch mit Weinprobe stünde bald auf dem Programm. Außerdem war Misztl erfreut über die Rückkehr ins Kurhaus. Die vergangenen Jahreskonzerte habe man in der Langenbrander Sporthalle absolviert. Das Kurhaus habe aber ein schöneres Flair.