"Schwarzwald-Stuben", "Zum Kuckuck" und "Orchidee" sind aufgrund der manchmal erreichten Lautstärke bereits als "Ballermann von Schömberg" bekannt. "Zum Kuckuck" will nun seine Sperrzeiten verkürzen. Anwohner finden das nicht gut. Foto: Riesterer

Gastronomie: Anwohner regen sich gegen Sperrzeitverkürzung von Kneipe. Ein positives Lärmgutachten liegt vor.

Schömberg - Eine angestrebte Sperrzeitverkürzung der Kneipe "Zum Kuckuck" sorgt für Aufregung in Schömberg. Anlieger haben Einwände eingereicht, zwei Männer veranstalten dazu eine Infoveranstaltung.

Die Wirtschaft "Zum Kuckuck" in Schömberg hat bei der Ortsverwaltung Schömberg einen Bauantrag auf Nutzungsänderung gestellt. Hierbei wollen die Eigentümer neue Öffnungszeiten: montags bis freitags von sechs Uhr morgens bis zwei Uhr nachts, samstags und sonntags von sechs Uhr morgens bis fünf Uhr nachts. Das ist für einige Anwohner in der Liebenzeller Straße Anlass, Einwände zu erheben. Dafür haben sie per Gesetz nach ihrer Benachrichtigung vier Wochen Zeit – bis zum 29. Februar.

"Schömberger Ballermann"

Schon seit Jahren gebe es in der Wohngegend Lärmprobleme durch Musik und Betrunkene. Das sagen zwei Wohnungsbesitzer aus dem Gebäude, in dem die Gaststätte betrieben wird. Auf Nachfrage bestätigten das weitere Anlieger. "Wegen des Lärms dieser Gaststätten sind bereits Leute in der Gegend ausgezogen", so eine Aussage. Auch der Gemeinde sind die Probleme bekannt. Mit "diesen Gaststätten" – gemeint sind "Zum Kuckuck", "Orchidee" und "Schwarzwald-Stuben" –, die, so die Anlieger, im Volksmund bereits als "Ballermann von Schömberg" bezeichnet werden. "Anfangs haben wir von den Problemen nichts gewusst, auch in den Gesprächen, bei denen wir die Wohnungen erworben haben, wurde nichts erwähnt", so die Wohnungsbesitzer.

Man habe sowohl mit Pächter als auch Eigentümer der Kneipe wegen des Lärms bereits häufiger das Gespräch gesucht, doch die Besserungen seien meist nur für kurze Zeit gewesen. Selbst wenn Anwohner die Polizei gerufen hätten, sei die Lautstärke der Musik verringert, sobald die Beamten den Ort verlassen hätten, wieder zurückgedreht worden.

"Als wir nun über ein Schreiben der Gemeinde von der angestrebten Sperrzeitverkürzung erfahren haben, war es genug", so einer der beiden Wohnungsbesitzer. Eine solche "Partymeile" könne nicht im Sinne eines Luftkurortes sein, lautet das Argument. Allerdings liegt ebenfalls ein Gutachten des Eigentümers der Kneipe gemäß des Bundesimmissionsschutzgesetzes vor. Dieses besagt, dass "sämtliche Werte der Schallimmissionen eingehalten werden".

Heute Informationsabend

Die beiden Wohnungsbesitzer veranstalten am heutigen Montag ab 20 Uhr einen Informationsabend. Im Landhotel Untere Kapfenhardter Mühle in Unterreichenbach wird ein Rechtsanwalt erläutern, was die neuen Öffnungszeiten für die Anwohner von Schömberg bedeuten und was sie für Möglichkeiten haben, diese zu verhindern, so die Initiatoren.

Sie stehen mit ihrem Anliegen nicht alleine da. Laut einer Mitarbeiterin der Gemeinde Schömberg sind bereits Einwände zum Fall eingegangen. Dort wolle man abwarten, was bei der Anliegeranhörung herauskommt und die Sachlage je nach Ausgang an das zuständige Gremium weitergeben. Letztendlich als Rechtsaufsichtsbehörde dafür zuständig, ob die Einwände der Anwohner gültig sind und wie man mit der Sachlage dann weiter verfährt, ist das Landratsamt Calw.