Eine afrikanische Rundhütte aus Holz und Lehm wird während der Projekttage in der Ludwig-Uhland-Schule gebaut. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Während ihrer Projekttage lernen Schömberger Schüler Licht- und Schattenseiten des Kontinentes kennen

Von Andrea Fisel

Schömberg. Afrika ist riesig. Seine Tier- und Pflanzenwelt zeigt sich vielfältig und faszinierend. Bodenschätze und landwirtschaftlich nutzbare Flächen gibt es genügend. Trotzdem werden viele Teile Afrikas von Armut und Gesundheitsproblemen beherrscht.

Direkt neben dem Eingang des Schulgebäudes bauten Schüler aus den Klassen 5 bis 8 der Ludwig-Uhland-Schule an einer afrikanischen Rundhütte. Senkrechte, in den Boden gerammte Pfähle und ein waagrechtes Geflecht aus Ästen direkt aus dem Wald bildeten das Gerüst für die nachträglich aufgebrachte Lehmschicht der Wände, ein stabiles Gebälk trug die Dachabdeckung aus Stroh.

So lernten sie im Rahmen ihrer Projekttage den Kontinent Afrika von vielen Seiten kennen. "Die Schüler der Werkrealschule durften sich ihre Projekte frei auswählen, deshalb sind die Gruppen zusammengesetzt aus allen Klassenstufen", erklärte Rektorin Ingrid Seilacher. Auch die Mischung an Themen und Arbeitsprojekten wies eine enorme Vielfalt auf: typisches Essen, Spiele, Musik, Tanz, Kleidung, kulturelle Besonderheiten sowie Tiere und deren Lebensräume, aber auch Problemfelder wie Wasserarmut, Müllentsorgung, Flüchtlinge oder Krankheiten.

Da entstand ein begehbarer Regenwald mit seiner charakteristischen Flora und Fauna, dort wurden Löwen, Giraffen und Nashörner aus Toilettenpapierrollen, Zeitungspapier und Kleister gestaltet. In der Schulküche wurden exotische Gerichte wie Couscous-Salat, Birnen-Curry-Suppe oder Nigerianisches Hühnchen mit Gemüsereis zubereitet. Für den 13-jährigen Zoltan keine schwierige Aufgabe: "Ich koche auch zu Hause oft und gerne."

Afrikanische Musik und Rhythmen voller Lebensfreude erlebten die Kinder im Musikraum mit Trommeln, Singen und Tanzen. "Yankadini bambo yankadinima – Elefanten tanzen immer elegant", heißt es in einem senegalesisches Lied. Für die Zweitklässler war es ein ganz besonderes Erlebnis, als Noel Midekor, der Papa einer Mitschülerin, aus seiner Heimat Togo erzählte und landestypische Spezialitäten servierte.

Aber auch die Schattenseiten des "Schwarzen Kontinents" wurden nicht außer Acht gelassen. Cathy Plato, Referentin vom EPIZ (Entwicklungspädagogischen Informationszentrum) in Reutlingen berichtete über Probleme im Zusammenhang mit Kinderarbeit, gerechtem Handel, Globalisierung oder Klimawandel. Völlig selbstständig beschäftigten sich die zwei 14-jährigen Schüler Lukas und Malte mit der zunehmenden Müll- oder Flüchtlingsproblematik.