Kommunales: Gremium fasst Aufstellungsbeschluss für IG-Nord-Erweiterung / Neue B 27 verläuft mittendurch

Weil sich die Planung und die Abgrenzung für die Erweiterung des Industriegebiets Nord in Schömberg geändert haben, musste der Gemeinderat einen erneuten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen.

Schömberg. André Leopold vom Rottweiler Planungsbüro RIP stellte in der Sitzung am Mittwoch den neuen Planentwurf vor. Zudem beschloss das Gremium die frühzeitige Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung, erließ eine Veränderungssperre für das Gebiet und stimmte der Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht der Stadt zu. Nach Angaben von Bürgermeister Karl-Josef Sprenger ist der Grunderwerb schon weit gediehen.

Die geplante Erweiterung des IG Nord umfasst zwei Bereiche: jenseits der Landesstraße nach Dautmergen im Anschluss an das bereits ausgewiesene Gebiet mit rund drei Hektar sowie im Anschluss an das bestehende IG Nord in Richtung Schömberg mit knapp sechs Hektar. Wie berichtet, will sich auf der Fläche zwischen der Dautmerger und der Zimmerner Straße die bisher in Ratshausen ansässige Spedition Koch auf rund acht Hektar Fläche ansiedeln sowie ein weiterer Großbetrieb.

Das Erweiterungsareal in Richtung Stadt soll in ein Gewerbe- und ein Industriegebiet aufgeteilt werden. Leopold betonte, dass vor allem im Gebiet jenseits der Straße auch größere Gebäude mit einer Höhe von bis zu 16 Metern und einer Länge von mehr als 50 Metern möglich sein werden. Daher seien große Baufenster vorgesehen. Die Stellplätze für Autos müssen wasserdurchlässig sein, diejenige für Lkw nicht.

Nach Angaben von Leopold sind in beiden Teilbereichen Retentionsflächen für Oberflächenwasser vorgesehen. "Es handelt sich um ein komplexes Gebiet, für das ein großer ökologischer Ausgleich nötig ist." Dabei gehe es auch um die dortigen Flachlandmähwiesen, die an anderer Stelle wieder angelegt werden müssten.

Freizuhalten von einer Bebauung ist unter anderem ein Korridor entlang der geplanten B 27-Ortsumgehung, die zwischen den beiden Erweiterungsteilen durchführen soll, mit beidseits 40 Metern Abstand. Wie der Anschluss der Landesstraße an die neue B 27 aussehen soll, sei derzeit aber noch nicht klar. Leopold: "Entweder die Straße wird unter der Umgehung hindurchführen oder drüber hinweg." Ein niveaugleicher Kreuzungsbereich, wie er ursprünglich geplant war, sei vom Tisch.

Die Frage von Daniel Saffrin nach dem dortigen regionalen Grünzug beantwortete Leopold so: "Der hat eigentlich gar keine Funktion. Mal sehen, ob der Regionalverband unsere Argumentation übernimmt."

Zwischen dem bestehenden IG Nord und der südlichen Erweiterungsfläche liegt ein Areal, das noch nicht überplant ist. Leopold und Sprenger betonten, man wolle dieses aus dem derzeitigen Verfahren heraushalten, weil es auch noch nicht im Flächennutzungsplan enthalten sei. "Damit vergrößern wir die Chance, dass unser Vorhaben beim Regierungspräsidium und beim Regionalverband durchkommt." Allerdings, so Leopold, könne mittelfristig und bei Bedarf durchaus versucht werden, diesen Teilbereich mit aufzunehmen.