Beim Großbrand in der Schömberger Kirchgasse im Jahr 2012 sind zwei Drehleitern im Einsatz. Weil bei der Überlandhilfe aus Rottweil und Balingen die Hilfsfristen nicht eingehalten werden können, sieht der Bedarfsplan der Schömberger Wehr die Anschaffung einer eigenen Drehleiter vor. Archiv-Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat nimmt Bedarfsplan bis 2029 zustimmend zur Kenntnis / Frage nach den Kosten

Einstimmig hat der Schömberger Gemeinderat den von der Feuerwehr vorgelegten Bedarfsplan bis 2029 zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Anschaffungen, so heißt es in der Sitzungsvorlage, "sind entsprechend Notwendigkeit und finanzieller Leistungsfähigkeit der Stadt vorzunehmen."

Schömberg. Die Feuerwehr, so Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, habe den Bedarfsplan selbst erstellt. Dieser beinhalte alle gewünschten finanziellen Investitionen in Fahrzeuge, Geräte und Ausstattung. Die Beschaffung eines HLF 20 soll gemäß des Haushaltsplans im laufenden Jahr umgesetzt werden.

Darüber hinaus beinhaltet der Bedarfsplan die Anschaffung eines Hubrettungsfahrzeugs (Drehleiter), eines Mannschaftstransportwagens, eines Einsatzleitwagens sowie einem Gerätewagen Transport. Des Weiteren sind ein Ölwehr-Anhänger und ein Löschgruppenfahrzeug aufgeführt.

In Sachen Drehleiter heißt es, dass laut dem Innenministerium die Hilfsfrist für diese bei zehn Minuten liege. Das diese Frist für die Überlandhilfen aus Balingen und Rottweil nicht eingehalten werden könne, müsse ein eigenes Hubfahrzeug beschafft werden. Als weiteres Argument für die Anschaffung einer Drehleiter führt die Feuerwehr historische Gebäude in der Altstadt ins Feld, die über keine vorbeugenden Brandschutzmaßnahmen verfügten. Zudem seien in den vergangenen Jahren dort neue Mehrfamilienhäuser mit Rettungshöhen von mehr als acht Metern entstanden, deren zweiter Rettungsweg über Einsatzmittel der Feuerwehr sichergestellt werden müssten.

Nach Angaben der Feuerwehr besteht zudem Anschaffungsbedarf bei der Schutzausrüstung, bei Atemschutzgeräten und bei Funkmeldeempfänger. Auch eine neue Waschmaschine/Trockner seien notwendig.

Eingegangen wird im Bedarfsplan auch auf die Unterkünfte der Feuerwehr in Schömberg und Schörzingen. Mit dem neuen Gerätehaus in der Wellendinger Straße sei die Schömberger Wehr auf dem neuesten Stand. Das Gerätehaus der Einsatzabteilung Schörzingen sollte jedoch mit separaten Umkleide- und Sozialräumen für Frauen und Männer ausgestattet werden, da seit vergangenem Jahr auch Frauen bei den Aktiven und im Jugendbereich im Einsatz seien. Die Räume, teilt die Feuerwehrleitung mit, könnten im hinteren Bereich des Bürgerhauses eingerichtet werden.

Der Feuerwehrbedarfsplan sei am 23. Januar vom Gesamtausschuss der Feuerwehr beschlossen worden, sagte Sprenger. Für den Gemeinderat sei er nicht bindend. Sollten einzelne Maßnahmen umgesetzt werden, müsse der Gemeinderat deren Einstellung in den Haushaltsplan beschließen. Sprenger führte weiter aus, dass mit der Kenntnisnahme des Plans keine finanziellen Verpflichtungen eingegangen würden.

Stadtrat Heiko Gerstenberger vermisste Angaben zu den Kosten der geplanten Anschaffungen und bat die Feuerwehr darum, diese nachzureichen. Stadtkommandant Armin Müller sagte in der Sitzung, die Angabe von Kosten sei nur schwer möglich. Denn diese könnten in einigen Jahren stark von den derzeitigen abweichen. Zudem sei eine Kostenaufstellung nur mit hohem Zeitaufwand zu bewerkstelligen.