Architekt Hermann Dannecker zeigt in der Schömberger Stadtkirche die Schäden am Boden, der sich hebt. Einige Kirchenbänke sind daher ebenfalls schon angehoben worden und hängen teilweise in der Luft. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Schömberger Gotteshaus soll auch digitale Lautsprecher erhalten / LED-Lampen im Blick

In diesen Tagen sollen die Arbeiten an der neuen Heizung in der Schömberger Stadtkirche beginnen. Eingebaut wird eine Elektroheizung.

Schömberg. Die alte Ölheizung muss ausgetauscht werden. Sie ist im Keller der katholischen Kirche untergebracht und trocknet den Schiefer aus. Folge: Dieser treibt auf und hat teilweise schon, gut sichtbar, den Kirchenboden im Mittelgang und im rechten Seitengang etwas angehoben. Schäden zeigen sich auch an den Wänden rechts vom Chorbogen. Dort und an den Außenwänden sind Risse zu erkennen. Der Kirchenchor sei später angebaut worden.

"Zunächst wussten wir nicht, woher die Schäden kommen", sagt Architekt Hermann Dannecker, der die Bauplanung für die Kirchengemeinde macht. "Wir dachten, der Boden setzt sich. Bis wir gemerkt haben, dass der Schiefer Schuld ist."

Neue Heizung ist mit rund 500 000 Euro veranschlagt

Also musste schnell gehandelt werden. Für die Maßnahme sind rund 500 000 Euro eingeplant. Lange habe man überlegt, welche Heizung man einbauen soll. Auch eine Pelletsheizung sei im Gespräch gewesen, dann aber wieder verworfen worden, sagt Dannecker. Denn für diese hätte man den Bereich zwischen Kirche und Pfarrhaus unterkellern müssen. Dies aber wäre nur schwer zu verwirklichen gewesen, weil in diesem Bereich noch Fundamente der ehemaligen Marienkirche vermutet werden. Diese, informiert der Architekt, sei früher quer zur jetzigen Stadtkirche gestanden.

Eingebaut wird nun eine Elektrostrahler-Bankheizung. Diese habe unter anderem den Vorteil, dass in der Kirche selbst kaum Bauarbeiten nötig sind. Lediglich Löcher für die Verkabelung müssten in den Boden gebohrt werden. Zudem könne der bisherige Heizraum später als Lagerraum genutzt werden.

Dannecker rechnet mit einer Bauzeit von rund sechs Wochen. "Bis Ostern wollen wir fertig sein", sagt er. Die Schäden an den Wänden und am Boden, teilweise haben sich auch die Sitzbänke schon etwas gehoben, würden zunächst so belassen und weiter beobachtet. "Wir warten noch weiter ab, bis sich der Untergrund wieder beruhigt hat." Dannecker: "Sanierungsmaßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt bringen nichts, wenn der Schiefer weiter aufquillt."

Kirchengemeinderat muss über Investition noch entscheiden

In der Stadtkirche geschieht aber noch mehr: So sind nach Auskunft von Dannecker über Weihnachten digitale Lautsprecher aufgestellt worden. Die bestehende Lautsprecheranlage sei veraltet und werde dem großen Hall im Gottesdienst nicht gerecht. Die neue Anlage mit Induktionskabel für Hörgeschädigte koste rund 25 000 Euro. Der Kirchengemeinderat müsse noch über die Investition entscheiden.

Umgestellt werden die zwölf Hängelampen im Kirchenschiff auf energiesparende LED-Leuchten, die die Kirche besser ausleuchten sollen. Die bestehende Form der Lampen bleibe erhalten, verdeutlicht Dannecker. Allerdings will man mit der Umstellung auch die Handhabung der Lampen vereinfachen, die beim Wechsel der Glühmittel oder zum Putzen über einen auf der Bühne installierten Mechanismus herabgelassen werden müssen.