Feuerwehr: Hauptübung mit Dachstuhlbrand in der Kinderklinik Schömberg / Es gibt besondere Herausforderungen

Am Samstag fand die jährliche Hauptübung der Feuerwehr Schömberg mit allen Abteilungen in der Kinderklinik Schömberg statt.

Schömberg. Vor Ort war auch Bürgermeister Matthias Leyn. Er zeigte sich zufrieden, dass die Übung in der Schömberg sehr am Herzen liegenden Kinderklinik über die Bühne ging. Diese wurde auf Veranlassung einer Elterninitiative 1972 gegründet.

Das kinderneurologische und behindertengerechte Fachkrankenhaus zeichnet sich durch besonders qualifizierte Behandlung, erfahrene Familienbegleitung und Sozialarbeit aus. Mehr als 140 Mitarbeiter verschiedenster Berufsgruppen betreuen und behandeln mehr als 60 stationär aufgenommene Patienten.

Feingefühl erforderlich

Das Übungsszenario der Feuerwehr Schömberg sah so aus: Die Brandmeldeanlage meldete "Rauch im Dachbereich." Der Dachraum konnte nicht mehr betreten werden, zwei Lüftungsbautechniker, die dort Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführten, wurden vermisst. Die Alarmierung der Feuerwehr über die Brandmeldeanlage erfolgte ordnungsgemäß automatisch. Innerhalb der Klinik wurde der Notfall über die Telefonanlage mitgeteilt.

Die Notfallevakuierungsmaßnahmen der Klinik liefen sofort an, unter anderem die Räumung der unmittelbar gefährdeten Bereiche. Transportschwierige "Patienten" – dargestellt durch Statisten der Feuerwehr – wurden in besonders geschützte Bereiche gebracht, um auf die Evakuierung zu warten.

Eine der besonderen Herausforderungen war die Rettung der "Patienten" – hierbei handelte es sich unter anderem um beatmete oder bettlägerige Patienten. Daher wurden auch Drehleitern im Außenbereich benötigt.

Die Feuerwehr Schömberg wurde durch die Kameraden aus Bad Wildbad unterstützt. Die Rettung der auf der Trage liegenden "Patienten" über die Drehleitern erfolgte reibungslos und mit dem erforderlichen Feingefühl. Die Weiterversorung der "Verletzten" übernahm nahtlos das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Bad Liebenzell/Schömberg.

Da das "Feuer" sich zu einem Dachstuhlvollbrand ausweitete, musste Löschwasser aus einer weit entfernten Entnahmequelle gefördert werden. Dafür wurde der Schlauchwagen – mit insgesamt 2000 Meter fest gekuppelten Schläuchen – eingesetzt. Straßenüberquerungen musste man hierzu sichern.

Es gab jede Menge Übungsziele: Förderung der Kenntnisse zu den örtlichen Gegebenheiten, Kennenlernen und Einsetzen der feuerwehrtechnischen Einrichtungen, Umgang mit den Patienten unter Berücksichtigung der speziellen Krankheitsbilder, Einsetzen der Evakuierungshilfen des örtlichen Krankenhauses, Raumordnung und Zusammenspiel einer Vielzahl von Fahrzeugen und Einsatzkräften sowie das Trainieren des Atemschutzeinsatzes unter deutlich erschwerten Umständen.

Geplant war der Einsatz mit circa 140 Mann und 15 Fahrzeugen. Aber während der Übung, die gut über eine Stunde dauerte, kam es zu zwei echten Einsätzen. Bei diesen war die Hilfe der Feuerwehr erforderlich, sodass nicht alle geplanten Einsatzwagen zur Kinderklinik kommen konnten.

Reibungsloser Ablauf

Im Nachgang der Hauptübung teilte der Einsatzleiter und stellvertretende Abteilungskommandant Ralph Bauer Folgendes mit: Im Wesentlichen lief die geplante Übung reibungslos ab – insbesondere die Zusammenarbeit mit den einzelnen Feuerwehr-Abteilungen und dem Deutschen Roten Kreuz.

Besondere Herausforderungen ergaben sich in der Zeit, bis die Bad Wildbader Feuerwehr vor Ort war. Vor allem aber durch die Löschwasseranschlussstelle in der gut zwei Kilometer entfernten Liebenzeller Straße.

Auch die "Echteinsätze" stellten die Feuerwehr vor neue Herausforderungen bei der Koordination der Übung, die zur Zufriedenheit gemeistert wurden. Der einsetzende und zunehmend stärker werdende Regen stellte keine Behinderung dar.

Eine Vielzahl von Feuerwehrangehörigen sowie Interessierte der Klinik und Schömberger Bürger verfolgten die Übung.