Fuchtel erfüllt Politikerin und Wirtschaftsvertretern einen persönlichen Wunsch / Eintrag ins goldene Buch
Schömberg/Bad Liebenzell (kw). Seit 40 Jahren setzt sich Shirin Akhter für die Rechte von Frauen in Bangladesh ein. Einen Teil ihres Lebens musste sie dafür sogar in Gefängnissen verbringen. Jetzt besuchte die Parlamentsabgeordnete gemeinsam mit Wirtschaftsvertretern einen Ort in Deutschland, der für die Menschen des südasiatischen Staates eine besondere Symbolik hat: das Grab von Nitindra Nuth Gunguly in Schömberg.
Shirin Akhter wie auch die Textilunternehmer Mohammed A. Jabbar, Miran Ali und Atiqul Islam hatten an einer gemeinsamen Konferenz des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu internationalen Wirtschafts- und Sozialfragen in Berlin teilgenommen. Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel lud sie anschließend im Rahmen seiner politischen Verantwortung für den asiatischen Kontinent zu Wirtschaftsgesprächen nach Baden-Württemberg ein. Darunter war auch ein Besuch beim Burladinger Traditionsunternehmen Trigema.
Doch die herausragenden Persönlichkeiten, die das Engagement des deutschen Politikers in ihrer Heimat für das internationale Textilbündnis nachhaltig unterstützen, verknüpften den Gegenbesuch in Deutschland mit einem Wunsch: Sie wollten Nitus Grab, Enkel des berühmten bengalischen Philosophen und Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore, in Schömberg besuchen. Von Hans-Joachim Fuchtel hatten sie nämlich bei dessen Reise nach Dhaka erfahren, dass die letzte Ruhestätte von Nitu, der in Schömberg an Tuberkulose starb, von der Gemeinde noch immer in Ehren gehalten wird.
Also führte Joachim Zillinger als erster stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde die hochrangige Delegation direkt zu dem Ehrengrab, das vom Bauhof regelmäßig gepflegt wird. Begleitet wurde er auch von der CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Angelika Krauß und Karl-Heinz Bertsch, dem Ehrenvorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins, der sich seinerzeit mit finanzieller Unterstützung der Tumlinger Fischerwerke große Verdienste um den Erhalt der Gedenkstätte erworben hat. Die Gemeinde unterhalte insgesamt zehn Ehrengräber, erfuhr die Delegation aus Bangladesh von Joachim Zillinger, eine Ruhestätte von so internationaler Bedeutung gebe es indes nur einmal in seiner Heimatgemeinde.
Anschließend trugen sich die Politikerin und ihre Begleiter im Rathaus noch ins goldene Buch der Gemeinde ein. Später bestiegen sie den Turm der Burg Liebenzell, um die Aussicht über das Nagoldtal zu bewundern, und kosteten süße Versucherle in der Liebenzeller Marzipan- und Schokoladen-Manufaktur. Inhaberin Margot Wein kredenzte ihren Gästen persönlich Kostproben aus frischem Marzipan und Schokolade.