Das Kernteam der Windkraftbefürworter legte seine Argumente dar. Foto: Eitel

Bürger relativieren Bedenken wegen möglicher Umweltverträglichkeit auf Langenbrander Höhe. Integrierte Aussichtsplattform?

Schömberg - Im Rahmen eines Pressegesprächs haben die Befürworter eines Windparks auf der Langenbrander Höhe noch einmal die Gelegenheit wahrgenommen, ihren Argumenten Nachdruck zu verleihen.

Zusammengetan haben sie sich als Sprachrohr für Schömberger Bürger, die sich im Interesse der künftigen Energieversorgung für die Nutzung erneuerbarer Energie einsetzen. Angesichts eines Atomkraftverzichts ist der Beitrag eines jeden Einzelnen erforderlich, und in Sachen Windenergie sei jetzt aber auch die Gemeinde am Zug. Sie sollte daher ihre Grundstücke in den vorgesehenen Flächenpool in Langenbrand einbringen. Damit würde die Kommune zum Vorteil ihrer Bürger eine aktive Energiepolitik vor Ort betreiben und dazu beitragen, die Energiewende voran bringen, wie die Mitglieder der Initiative betonten.

Außer in Leserbriefen haben die ehrenamtlich engagierten Befürworter bisher auch an Infoständen das Gespräch mit den Bürgern gesucht. Wie bei diesem kontrovers diskutierten Thema zu erwarten war, ist es da manchmal auch recht heiß zur Sache gegangen, berichtet Reinhold Burgbacher vom Meinungsbild an seinen Infostand. "Es ist gut, dass es euch gibt", wurde das Infoteam vielfach bestärkt, und neu zugezogene Bürger fanden es sogar gut, dass Schömberg offen für innovative Energiegewinnung sei.

Jährliche Pachteinnahme von 50.000 Euro

Dies sei auch ein Hinweis darauf, dass Windenergie auch bei Touristen gut ankommen könnte, zumal die Anlagen einen Kilometer von der Wohnbebauung entfernt seien und als Attraktion sogar ein in die Anlagen integrierter Aussichtsturm vorgeschlagen wurde.

Bedenken wegen Umweltverträglichkeit durch erforderliche Waldrodungen müssen nach Auffassung der Befürworter relativiert werden. In Anspruch genommen würden nur 0,14 Prozent der waldreichen Schömberger Markung. Als Ausgleichsmaßnahme dürfte eine qualitative Waldverbesserung durch Tausch von Fichten gegen höherwertigen Baumbestand in Frage kommen, erwartet Initiator Helmut Andrä.

Auf die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Windkraft ging die Diskussionsrunde nur am Rande ein. Sie würde allein von den Geldgebern (Banken) entschieden. Allerdings habe die Gemeinde bei einer erfolgreichen Realisierung den Vorteil einer geschätzten jährlichen Pachteinnahme von 50.000 Euro. Ansonsten nehmen die Befürworter die geäußerten Ängste, Sorgen und Befürchtungen sehr ernst. Viele der Vermutungen und Behauptungen zu Umweltbelastungen müssten jedoch im Rahmen eines baurechtlichen Genehmigungsverfahrens auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.