Die Genehmigung für den geplanten Windpark im Bereich Hirschgarten/Langenbrander Höhe steht noch aus. Foto: © 3dtool – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Energiewende: Gemeinde Schömberg arbeitet mit "Hochdruck" an Teilflächennutzungsplan

Wie geht es weiter mit dem geplanten Windpark im Bereich Hirschgarten/Langenbrander Höhe, den die BayWa r.e. ("renewable energy", erneuerbare Energie) Wind GmbH mit Sitz in München errichten möchte? Die Genehmigung für die fünf Anlagen, davon drei im Neuenbürger Stadtteil Waldrennach und zwei im Schömberger Ortsteil Langenbrand steht noch aus.

Schömberg/Neuenbürg/Engelsbrand. Die Gemeinde Schömberg sowie die Verwaltungsgemeinschaft Neuenbürg/Engelsbrand arbeiten noch an den jeweiligen Teilflächennutzungsplänen für die Windenergie.

Der Neuenbürger Gemeinderat beschäftigt sich in seiner Sitzung am Dienstag, 16. Juni, mit dem Thema. Gemäß dem Zeitplan in der Sitzungsvorlage der Verwaltung soll der Gemeinderat Neuenbürg Ende Juli den Teilflächennutzungsplan beschließen. Anschließend entscheidet der gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Neuenbürg-Engelsbrand, bevor der Plan dann offengelegt wird. Folgt der Neuenbürger Gemeinderat den Vorschlägen der Verwaltung, wären große Flächen im Hirschgarten für die Windenergie verfügbar, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn sagte am Montag auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten, dass die Glücksgemeinde "mit Hochdruck" an ihrem Teilflächennutzungsplan für die Windenergie arbeitet. Nach seinen Worten soll er möglichst bald verabschiedet werden. Es soll eine verlässliche Grundlage geben.

Sowohl die Gemeinde Schömberg als auch die Verwaltungsgemeinschaft Neuenbürg-Engelsbrand hatten im August des vergangenen Jahres im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren eine Zurückstellung der Entscheidung um ein Jahr beantragt. Sie begründeten den Antrag damit, dass sie zuerst ihre Teilflächennutzungspläne für die Windenergie erstellen müssten. Dies würde aber dadurch erschwert oder sogar unmöglich gemacht, wenn bereits vorher Windkraftanlagen gebaut würden. Im Oktober teilte das für das Genehmigungsverfahren zuständige Umweltamt im Landratsamt Enzkreis mit, dass es in dieser Frage für ein Jahr keine Entscheidung geben wird. Dagegen legte die BayWa Widerspruch ein.

"Die Rechtsmittelverfahren sind derzeit noch nicht abgeschlossen", teilte dazu am Montag Stefanie Frey, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landratsamt Enzkreis, auf Nachfrage mit. "Die förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden hat noch nicht stattgefunden", war von ihr weiter zu erfahren. Das Landratsamt könne deshalb noch keine Aussage zu Zeitpunkt und Ergebnis einer Entscheidung über den Genehmigungsantrag machen, so Frey.

Letzte Gutachten und Detailplanungen

Die BayWa habe die Zeit genutzt, um letzte Gutachten und Detailplanungen abzuschließen, heißt es in einer Pressemitteilung des Münchner Unternehmens. Außerdem habe die BayWa als Projektentwickler erneut alternative Flächen in den Gemeindegebieten geprüft. Die Untersuchungen hätten den Befund der vergangenen Jahre bestätigt.

"Wir haben alle infrage kommenden Flächen im jeweiligen Gemeindegebiet in den letzten Monaten nochmals genau angesehen. Den größten Abstand zu Siedlungsflächen haben die von uns avisierten Standorte. Mögliche andere Standorte befinden sich näher an Wohnhäusern oder unterliegen anderen Restriktionen. Es ist in unserem Interesse, eine mögliche Beeinträchtigung durch Schall und Schattenwurf für Anwohner zu minimieren beziehungsweise zu vermeiden", versicherte Projektmanager Nikolas Ludwig.

Die fünf geplanten Anlagen im Bereich Hirschgarten/Langenbrander Höhe sollen auf dem Gebiet des Staatsforstes errichtet werden. Das Projekt wurde von einigen Gemeinderäten und Bürgern in Schömberg heftig kritisiert. Im Zusammenhang mit den geplanten drei Windkraftanlagen der EnBW auf dem Kälbling im Stadtteil Calmbach von Bad Wildbad in der Nähe zur Gemeindegrenze von Schömberg fürchten sie eine "Umzingelung" der Glücksgemeinde durch Windkraftanlagen.