Der kleine Holzsteg am Schömberger Stausee bereitet noch Kopfzerbrechen. Denn er muss so gesichert sein, dass er nicht betreten werden kann. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Badeinsel darf nicht mehr ins Wasser. Aufnethalt im Wasser nur auf eigene Gefahr.

Schömberg - Wenn einige Vorkehrungen getroffen werden, ist der Schömberger Stausee wohl weiter als Badesee zu nutzen. Das ist das Ergebnis nach dem Besuch eines Gutachters am Freitag. Zudem soll mit einer Petition erreicht werden, dass endgültig Rechtssicherheit geschaffen wird.

Der Badebetrieb stand auf der Kippe, weil der Gemeinderat Schömberg befürchtete, dass die Kommune und ehrenamtliche Kommunalpolitiker in Haftung genommen werden könnten, sollte sich ein Badeunfall ereignen. Auslöser war ein entsprechendes Gerichtsurteil (wir berichteten).

Wie Bürgermeister Karl-Josef Sprenger auf Anfrage mitteilt, habe am Freitag ein Gutachter der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen die Bedingungen vor Ort in Augenschein genommen. Der Experte habe schließlich unter anderem festgehalten, dass der Stausee weiterhin als Badesee genutzt werden könne, wenn die Badeinsel nicht mehr zu Wasser gelassen werde und mehrere Schilder mit der Aufschrift "Baden auf eigene Gefahr" aufgestellt würden.

Darüber hinaus müsse der Steg so gesichert werden, dass er nicht mehr betreten werden kann. "Das bereitet uns noch Kopfzerbrechen", sagt Sprenger. Doch er ist sich sicher, dass eine Lösung gefunden wird. Er hofft, dass angesichts der Witterungsbedingungen alle Maßnahmen schnell umgesetzt werden. "Aber so lange sollte man noch mit dem Baden warten", empfiehlt der Bürgermeister.

Es werden noch weitere Anstrengungen unternommen, um unbeschwerten Badespaß möglich zu machen: Unter der Ägide von Gemeinderat Andreas Seng ist eine Initiative gestartet worden, die für mehr Rechtssicherheit sorgen soll. Es wurde eine Petition an den Bundestag eingereicht, die inzwischen genehmigt und freigeschaltet ist. "Ziel ist eine gesetzliche Regelung, die Kommunen und Kommunalpolitiker aus der Verantwortung nimmt", begründet Seng die Aktion. Zwar müssten 50 000 Personen die Petition unterschreiben – "Das ist eine ganz Menge" –, damit weitere rechtliche Schritte folgen können. Aber weil die Angelegenheit nicht nur Schömberg betreffe, hält Seng das Unterfangen nicht für aussichtslos.

Die Rechtssicherheit ist auch für Markus Maucher, Vorsitzender der DLRG Oberes Schlichemtal, ein wichtiger Faktor. Erst wenn diese besteht, werde die Ortsgruppe wieder wie in der Vergangenheit die Aufsicht am Stausee übernehmen. "Es kann sein, dass das in diesem Jahr nicht mehr der Fall sein wird", ist sich Maucher bewusst. Es sei auch beabsichtigt, vor einem neuerlichen Engagement eine neue Vereinbarung mit der Stadt abzuschließen. Aber für Maucher ist es kein Thema, dass die DLRG wieder Dienste am See ableistet: "Wenn die DLRG-Fahne gehisst ist, sind wir wieder da."