Es ist das Märchenschloss Württembergs. So wird das Schloss Lichtenstein bei Reutlingen auch genannt, Kenner sprechen von Stein gewordener Literatur.
Doch wie begann alles? Wie sollte das Schloss eigentlich ursprünglich aussehen? Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart zeigt nun zum ersten Mal Pläne und Dokumente zum Bau und zur Geschichte des Schlosses. Wie die Archivare mitteilen, wurde das Material in den vergangenen Jahren "aufwendig" restauriert. Neben frühen, originellen Entwürfen, die von dem späteren Bau völlig abweichen, finden die Besucher auch mehrere Zeichnungen des damaligen Reutlinger Bauinspektors Johann Georg Rupp. Ein Brief des Grafen gibt Auskunft darüber, wie er sich den Bau genau vorstellte. Von ihm stammt auch ein großer Übersichtsplan über die Schlossanlage. Darauf zu sehen ist unter anderem die Inneneinrichtung der verschiedenen Räumlichkeiten. Das Hauptstaatsarchiv stellt zudem die Besucherbücher der damaligen Zeit aus - eine wahre Fundgrube für Geschichte-Fans. Denn unter anderem der Arzt Justinus Kerner hat sich darin verewigt mit Gedichten und seinen Klecksbildern.
Öffentliche Führungen durchs Hauptstaatsarchiv, an der Konrad-Adenauer-Straße gelegen, finden mittwochs um 11.30 Uhr statt. Auch im Schloss Lichtenstein finden regelmäßig Führungen statt - auf andere Weise ist der Zutritt zu den Innenräumen nicht möglich. Als sehenswert gelten die Sammelstücke wie zum Beispiel historische Artilleriegeschütze. Anmeldungen unter Telefon 07129 / 4102.
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