Europäische Chormusik – von Palestrina bis Pärt / Konzert des "Herdemer Vokalensembles" in der Stadtkirche

Schiltach (r). Die Interessengemeinschaft Orgel und Kirchenmusik Schiltach hatte zu einem Chor- und Orgelkonzert in die evangelische Stadtkirche eingeladen. Fast 70 Zuhörer, auch aus der Umgebung, folgten der Einladung. Zu hören waren das "Herdermer Vokalensemble" aus Freiburg sowie Kirchenmusikdirektor Carsten Klomp, Gründer des Ensembles, und Karolin Pöche an der Heintz-Orgel. Klomp hatte 25 überwiegend junge ausgebildete Sänger nach Schiltach mitgebracht.

Sie nahmen das Publikum mit auf eine wunderbare Reise durch die europäische Chormusik "von Palestrina bis Pärt", ergänzt durch meisterliches Orgelspiel.

Wieder einmal bewährten sich dabei die hervorragende Akustik der Kirche und das gewaltige Volumen der Heintz-Orgel.

Das "Herdermer Vokalensemble" gehört nach Expertenmeinung zu den Spitzenchören im süddeutschen Raum. Die Zuhörer bewunderten die exakte Stimmqualität, die hohe Musikalität und die gelungene Interpretation der Musikstücke.

Das Konzert führte die Zuhörer nicht nur in verschiedene Länder, sondern auch in verschiedene Epochen und Liturgien. Mit Deutschland wurde begonnen mit einem Orgelstück von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750). Es folgten von Andreas Hammerschmidt (1611 bis 1675) das "Schaffe in mir, Gott", von Felix Mendelssohn (1809 bis 1847) das "Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr" und von Hans Friedrich Micheelsen (1902 bis 1973) das "Herr, nun lässest du". Die Werke wurden vier-, sechs- und gar achtstimmig vorgetragen.

Italien war mit Werken von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 bis 1594), mit Orlanda di Lasso (1532 bis 1594) und mit Francesco Rosselli (1445 bis 1508) vertreten.

Aus Skandnavien standen Werke von Niels W. Gade (1817 bis 1890) und Arvo Pärt (*1935) auf dem Programm, dessen "Kyrie" und "Gloria" aus der Berliner Messe zu hören war.

Aus England stammen Charles Villiers Stanford (1852 bis 1924) und H. Balfour Gardiner (1877 bis 1950), dessen ausdrucksstarke emotionale "Abendhymne", vom Chorleiter besonders geschätzt wird. Es waren durchweg technisch und gesanglich schwierige Kompositionen, die die Ausführenden besonders forderten. Klomp, Pöche und der Chor präsentierten sich als harmonische Einheit. Den begeisterten Applaus erwiderten sie mit einer Zugabe. Carsten Klomp ist Landeskantor der badischen evangelischen Landeskirche und Professor für Orgelimprovisation an der Freiburger Musikhochschule. Das Konzert wurde am Sonntag in Kollnau wiederholt.