Wir haben uns Stuttgarts feinste Adressen näher angeschaut: Wo muss man wieviel hinblättern?
Stuttgart - "HHL" werden sie in Wohnungsanzeigen abgekürzt - und das steht gleichermaßen für schickes Wohnen wie auch teils schockierende Preise. Stuttgarts Halbhöhenlagen sind beliebt. Für eine Wohnung am Hang mit Blick über den Talkessel greifen Mieter und Käufer tief in die Taschen. Doch auch über den Kesselrand hinaus - in Möhringen, Bad Cannstatt oder Birkach - gibt es Wohnlagen, für die man einiges hinblättern muss.
Wir haben uns Stuttgarts feinste Adressen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - einmal näher angeschaut und uns vom Experten erklären lassen, warum sie so beliebt und somit teuer sind. Ulrich Wecker (Foto), der Geschäftsführer des Haus- und Grundbesitzervereins Stuttgart hat uns Rede und Antwort gestanden. In dem Verein sind rund 19.000 private Immobilienbesitzer organisiert.
„Eine Verstetigung auf hohem Niveau“ – so fasst Wecker die Entwicklungen auf dem Stuttgarter Grundstücksmarkt zusammen. „Geschenkt bekommt man nirgends mehr was.“ Für die Zukunft gibt der Experte folgende Prognose ab: „Langfristig sehe ich das Rosensteinviertel im Zuge von Stuttgart 21 im Kommen. Innerstädtische Lage, trotzdem grün – da werden die Preise sicherlich anziehen.“ In anderen Städten beobachtet Wecker auch den Trend zum Wohnen am Wasser: „Dieser Bereich ist in Stuttgart völlig unterentwickelt – dabei gäbe es in Bad Cannstatt oder hinter der Villa Berg die Möglichkeit.“
In unserer Aufzählung beziehen wir uns auf die Grundstückswerte, die der Gutachterausschuss der Stadt Stuttgart einmal im Jahr ermittelt. Man errechnet sie aus den Kaufpreisen, die für unbebaute Grundstücke erzielt werden. Außerdem fließen bei der Bewertung die Erfahrungen auf dem Grundstücksmarkt mit ein.
Übrigens: Wir haben nur reine Wohngebiete berücksichtigt - Lagen mit Mischnutzung erzielen noch deutlich höhere Grundstückswerte. Zum Vergleich: Entlang der Königstraße beträgt der Bodenrichtwert 17.500 Euro pro Quadratmeter.