Ein Ausschnitt aus dem sakralen Werk von Herbert Lentz Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Besonderer Gottesdienst in der evangelischen Kirche

Schenkenzell. In der evangelischen Kirche in Schenkenzell gibt es ein Wandbild, das den Gottesdienstbesuchern beim Hinausgehen auffallen könnte. Auf der rückwärtigen Wand des Kirchenschiffs hat der Künstler Herbert Lentz (1919 bis 1985) ein sogenanntes Sgraffito gestaltet. Es soll am Sonntag, 12. August, im Gottesdienst näher betrachtet werden.

Pfarrer und Schuldekan Herbert Kumpf sagt zur Gestaltung des Gottesdiensts: "Es gibt keine festgelegte Deutung. So können wir für uns entdecken, was uns berührt und Neues eröffnet."

Schon eine ganze Weile hat Kirchengemeinderätin und Kirchendienerin Ursula Hauer versucht, etwas über die Entstehung des Wandbilds und den Werdegang des Künstlers Lentz aus Triberg in Erfahrung zu bringen, heißt es in einer Mitteilung.

Als Illustrator von Kinderbüchern bekannt geworden

Sogar mit der Witwe des Künstlers Lentz konnte sie telefonieren, aber auch sie wusste nichts über das Werk zu berichten. Im Archiv der Kirchengemeinde findet sich keine Skizze oder Entwürfe. Warum ist Herbert Lentz so ganz ohne Dokumentation ausgekommen? Ohne solches Material können die Gottesdienstbesucher nun ihre Gedanken und Deutungsvorschläge in aller Freiheit einbringen, heißt es seitens der Kirchengemeinde weiter.

Bekannt wurde Herbert Lentz als Illustrator von Kinderbüchern, beispielsweise von Ottfried Preußler. Weniger wahrgenommen worden sei bisher seine sakrale Kunst.

Auch in der Kirche von Schonach gibt es ein Wandbild von Lentz. Sie ähnelt der Schenkenzeller Kirche wie eine große Schwester und wurde vom selben Architekten auch Ende der 1950er-Jahre gebaut.

Der Gottesdienst am Sonntag beginnt kurz nach 10 Uhr, sodass Besucher den Zug aus Schiltach nehmen können. In Schiltach findet an diesem Sonntag kein Gottesdienst statt.

Danach sind alle Besucher zu einem Kirchenkaffee eingeladen.