Der Ortschaftsrat Kaltbrunn befasste sich mit der Wasserversorgung in Wittichen und Kaltbrunn. Dabei wurden Quellen und Behälter besichtigt.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erschließung einer weiteren Quelle ist angedacht

Der Kaltbrunner Ortschaftsrat hat die Wasserversorgung für den Ortsteil Kaltbrunn besichtigt.

Schenkenzell-Kaltbrunn. Ortsvorsteher Stefan Maier begrüßte neben den Räten sowohl Bürgermeister Bernd Heinzelmann als auch Andreas Haag vom Bauhof, welcher die Wasserversorgung unter sich hat.

Kein Kinzigwasser möglich

Maier wies zu Beginn auf eine Besonderheit des Ortsteiles im Bezug auf die Wasserversorgung hin. Anders als im Kernort von Schenkenzell besteht für das Kaltbrunner Trinkwassernetz nicht die Möglichkeit, auf eine Einspeisung durch die Wasserversorgung Kleine Kinzig (WWK) zurückzugreifen. Eine Rückfallebene in dieser Art gebe es nicht. Außerdem sei die Anzahl der Haushalte mit Eigenwasserversorgung im Außenbereich recht hoch, so Maier weiter.

Die erste Station führte die Anwesenden zum Quellsammelschacht auf die Schlechthalde. Dort werden zwei Quellen in einem erst vor einigen Jahren eingesetzten Kunststoffschacht gesammelt und dann weiter in den darunterliegenden Hochbehälter eingeleitet.

Wie Wassermeister Andreas Haag berichtete, sei die Quellschüttung für Wittichen noch recht gut. Zwar merke man die Trockenheit und somit auch ein Rückgang, jedoch sei aktuell zumindest noch kein Grund zur Sorge gegeben. Weiter ergänzte er, dass der Verbrauch für den Bereich Wittichen und Vortal rund elf bis 15 Kubikmeter am Tag beträgt. Die Schüttungen liegen aktuell für den Monat August bei der ersten Quelle bei 0,43 Sekundenliter und bei der zweiten Quelle bei 0,39 Sekundenliter.

Gute Qualität

Eine Besonderheit der Witticher Quellen ist, dass das aus den Quellen fließende Wasser lediglich durch einen mit Marmorkalk gefüllten Behälter fließt, beziehungsweise gefiltert wird (es findet sozusagen eine Aufhärtung statt) und anschließend schon für die Versorgung im Netz zur Verfügung steht. Weitere Maßnahmen zur Einhaltung der geforderten gesetzlichen Werte sind nicht notwendig.

Im Anschluss wurde der dazugehörige Hochbehälter im Bereich der Schlechthalde besichtigt. Das aus dem Jahre 1962 stammende und in zwei Behälter unterteilte Gebäude fasst insgesamt 100 Kubikmeter Trinkwasser.

Sowohl der Wassermeister wie auch der Bürgermeister berichteten über einen Sanierungsbedarf an dem Bauwerk. Der Umfang sei beträchtlich, weil es bei vielen Komponenten im Hochbehälter selbst Erneuerungsbedarf gebe, da die gesetzlichen Bestimmungen sich kontinuierlich verschärften. Da gehe es beispielsweise um die Lüftung des Gebäudes, aber auch um die Sammelbecken selbst.

Zulaufmenge erhöhen

Die nächste Station war im Kaltbrunner Tal am Hochbehälter Martinshof. Gespeist wird der Behälter von einer Quelle, die aktuell im August eine Schüttung von 0,29 Sekundenliter hervorbrachte. Gemessen an dem Verbrauch des Kaltbrunner Tals in Höhe von 15 bis 20 Kubikmeter pro Tag, gibt es hier durchaus Gedankenspiele zu einer Erhöhung der Zulaufmenge.

Bereits vor gut zehn Jahren, so Haag, hat man in unmittelbarer Nähe nach einer zweiten Quelle gesucht und diese auch ausgemessen und abgesteckt. Die Erschließung dieser und der Zuführung zum Hochbehälter werde man jetzt wieder verstärkt ins Auge fassen müssen, sollte sich bei der jetzigen Quellschüttung keine nennenswerte Steigerung ergeben.

Sanierungsbedarf

Im Hochbehälter Martinshof gebe es auch Sanierungsbedarf. Die nächste Maßnahme müsse sein, dass die Lüftung auf den aktuellen Stand gebracht wird, so der Wassermeister.

Der letzte Halt bei der Besichtigung fand am Hochbehälter im Gründle, oberhalb der Wohnsiedlung Roßbergerhof, statt. Dieser ist in der Gesamtgemeinde das neueste Bauwerk, er wurde im Jahr 2000 grundlegend saniert. Die beiden Becken fassen jeweils 40 Kubikmeter und werden über den Hochbehälter Martinshof von dessen Quelle gespeist.

Nach der Besichtigung war man sich einig, dass eine regelmäßige Information aus dem Bereich der Wasserversorgung sinnvoll ist, um die anstehenden Maßnahmen im Fokus zu behalten.

Eigenversorger im Blick

Ortsvorsteher Maier ergänzte, dass zudem die Eigenwasserversorger im Blick zu behalten seien. Auch bei diesen könne es wegen Trockenheit oder Nichteinhaltung der gesetzlichen Werte bei der Wasserqualität schnell zu einem Engpass für einen Haushalt kommen. Es sei wichtig, mit den Beteiligten in Kontakt zu bleiben.